Interview
Bürgermeister Lorenz Müller im Gespräch über die aktuellen Entwicklungen der Stadt Schwabmünchen
Hallo, Herr Müller. Im Heimatcheck der Augsburger Allgemeinen schnitt Schwabmünchen gut ab. Was ist für Sie Heimat und was macht Schwabmünchen so besonders?
Erster Bürgermeister Lorenz Müller: Schwabmünchen hat sich nach meiner Einschätzung in den letzten Jahren gut entwickelt. Schwabmünchen ist keine Schlafstadt, sondern eine lebendige Kleinstadt mit guter Infrastruktur. Familien finden gute Betreuungsmöglichkeiten und Schulen. Die Zahl der Arbeitsplätze und damit wohnortnaher Beschäftigung ist ebenfalls kontinuierlich gestiegen. Die Freizeitmöglichkeiten, sei es in unserem einmaligen Luitpoldpark oder der näheren Umgebung, sind vielfältig und attraktiv. Das in den letzten Jahren stetig verbesserte Kulturangebot kann sich absolut sehen lassen.
Vor allem lebt unsere Stadt vom großartigen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. Dies zeigt sich insbesondere in den Vereinen und Hilfsorganisationen. Heimat bedeutet für mich, nicht in der Anonymität einer Großstadt zu leben, sondern in der „Geborgenheit“ – dem Miteinander – unserer Stadt.
Mit der Erweiterung des Stadtplatzes und der Neugestaltung des Bahnhofumfeldes stehen große Projekte bevor. In welchem Zeitraum sollen diese umgesetzt und wie finanziert werden?
Müller: Die Erweiterung des Stadtplatzes haben wir nahezu fertiggestellt. Gerade der Bereich um die "Chocolaterie" und dem neuen Wäschegeschäft "Olalah" hat nochmals eine deutliche Aufwertung erfahren. Unser erweiterter Stadtplatz lädt zum Verweilen und zum Bummeln ein und wird auch für bevorstehende Veranstaltungen wie dem Hoigarten eine attraktive Kulisse bilden.
Umso wichtiger ist es, dass wir nun mit der Sanierung des alten Rathauses vorankommen. Nach zähen Verhandlungen bin ich jetzt sehr optimistisch, dass wir die Sanierung zeitnah angreifen können.
Das Bahnhofsumfeld bedarf tatsächlich einer Neuordnung und Verbesserung. Hier sind vorab zunächst die Planungen zu erstellen. Einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss haben wir gefasst.
Welche weiteren Projekte sind derzeit geplant oder bereits in der Umsetzung?
Müller: Das größte Projekt ist derzeit natürlich der Bau und die Fertigstellung unseres Hallenbades. Hier sind wir gut im Zeitplan. Die beiden Kindergärten St. Anna und der Don Bosco Kindergarten sind gerade in der Endphase der Fertigstellung und schon im Betrieb. Mit den dadurch entstandenen weiteren acht Gruppen und dem kürzlich in Betrieb gegangenen Waldkindergarten hat sich die Kindertagesbetreuung in unserer Stadt nochmals deutlich gesteigert.
Wie erwähnt, hat die Sanierung des Alten Rathause für mich höchste Priorität.
Nicht vergessen werde sollte, dass die Investitionen in unsere Infrastruktur, wie der Wasserversorgung, der Abwasserbehandlung und den Straßen, kontinuierliche Arbeit und vor allem viel Geld erfordern.
Wie kommt die Stadt bei der Digitalisierung voran? Was ist der aktuelle Stand und welche Ziele sind geplant?
Müller: Die Stadtverwaltung selbst ist gerade in der Entwicklung einer neuen Homepage tätig. Im Bereich des Bauamtes haben wir die Bauakten digitalisiert und sind dabei, die gesamte Verwaltung noch mehr zu digitalisieren. Auch wenn es viel Arbeit und oftmals auch Behinderungen hervorgerufen hat, sind wir glücklich darüber, dass in der gesamten Stadt Glasfaser verlegt wurde und hoffentlich bald danach auch die Technik vollständig in Betrieb genommen wird.
Die Energiewende und die Wärmeplanung sind weitere Zukunftsfelder. Wie sehen Sie Schwabmünchen in diesen Bereichen aufgestellt?
Müller: Im Bereich der Wärmeversorgung und Wärmeplanung hat die Stadt mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft, der Wärmeversorgung Schwabmünchen, schon vor drei Jahren Maßstäbe gesetzt. Das neue Wohnbaugebiet Südwest III ist komplett mit Nahwärme erschlossen. Ebenso tatkräftig wollen wir mit unserer kommunalen Wärmeplanung weitere Bestandsgebiete mit Nahwärme erschließen.
Im Bereich der Erzeugung nachhaltiger Energie haben wir Potentialflächen für Windkraft ausgewiesen. Aufgrund der Stellungnahmen der Bundeswehr sehe ich hier jedoch zumindest derzeit leider wenig Umsetzungsmöglichkeiten. Wir haben beschlossen, dem Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden beizutreten um gemeinsam im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung voranzukommen, insbesondere auch unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in unserer Region.
Danke für das Interview, Herr Müller.