Alois Hampp - Porträt eines Schwabeggers
Als Alois Hampp im Jahr 1937 das Licht der Welt in Schwabegg erblickte, konnte keiner ahnen mit wie viel Tatkraft er sich für die Heimatpflege, das Brauchtum und die Mundart einsetzen würde.. Die schwäbische Lebensart liegt ihm sehr am Herzen und für deren Erhalt setzt er sich mit Leib und Seele ein. Nach den sicher nicht einfachen Jahren seiner Kindheit und Jugend erlernte er den Beruf Forstwirtschaftsmeister. Mit 23 Jahren ging die Mitgliedschaft des Obst- und Gartenbauvereins übergangslos nach dem Tod seiner Mutter auf ihn über. An den Zielen und der Arbeit des Vereins zeigte er von Anfang an großes Interesse und so kam es wie es kommen musste. Unter dem damaligen 1. Vorstand Wilhelm Müller wurde er in die Vorstandschaft gewählt. Alois Hampp kümmerte sich erstmal um viele kleinere Dinge, wie den für die Imker wichtigen Ameisenschutz. Viel Spaß machte ihm auch Vogelhäusla zu bauen und aufzustellen. Mit Kindern im Schlepptau kontrollierte er diese regelmäßig, damit sie sahen, was sich in den Vogelhäusla befindet. Im Jahr 1978 wurde er schliesslich zum 1. Vorstand gewählt und dieses Amt übte er bis 1997 aus. Am Ende seiner fast zwanzigjährigen Amtszeit wurde er zum Ehrenvorstand des Vereins für Gartenbau- und Landespflege ernannt. Besonders hervorzuheben in seiner Zeit als erster Vorstand ist der Bau der Kapelle „Herrgottsruh“. Früher stand schon eine Kapelle in Schwabegg, neben dem jetzigen Feuerwehrhaus, die aber im Zuge der Flurbereinigung weichen musste. Die erste Reaktion in der Vorstandschaft auf seinen Vorschlag war „ Ja spinnsch du? Hosch a Geld?“ „Noi“ seine Antwort. „Mit was willsch nau baua?“ Daraufhin Alois Hampp:“ Wenn dir it mit machat, nau bau i alloi!“ In der Schwabegger Bevölkerung fand er großen Zuspruch und dank vieler Spenden und vielen investierten freiwilligen Arbeitsstunden, konnte der Kapellenbau oben am sogenannten Weinberg realisiert werden. Ja, tatsächlich wurde in früheren Jahren dort Wein angebaut, aber ein ziemlicher „saurer Tropfen“ wie er mit einem Lächeln zugab. Seit der Einweihung der Kapelle 1992 feiern die Schwabegger immer am Sonntag nach Pfingsten mit einem Freiluftgottesdienst das Kapellenfest. Übrigens so nebenbei erwähnt, die Christusfigur in dieser Feldkapelle wurde von Max Schedler geschnitzt, ebenfalls ein Schwabegger. Zum 75-jährigen Bestehen des Obst- und Gartenbauverein überredete Alois Hampp ein paar Männer gemeinsam zu singen und so die Besucher des Festabends mit ihrer musikalischen Darbietung zu überraschen. Aus diesem eigentlich einmaligen Anlass wurden zwei Jahrzehnte Männerchor Schwabegg und beim 10-jährigen Jubiläum des Männerchores wurde das Mariensingen von ihm ins Leben gerufen. Diese Veranstaltung erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit und findet seither alle zwei Jahre (bis auf zwei Ausnahmen) unter seiner Federführung statt. Natürlich beschränkten sich seine Aktivitäten nicht nur auf einen einzigen Verein, das wäre für seine Persönlichkeit zu einseitig gewesen. Alois Hampp war Mitglied der Gründungsmannschaft 1957 des SV Schwabegg. Nach ein paar Jahren Erfahrung als Spieler wechselte er ab dem Jahr 1962 ins Schiedsrichterfach und leitete 30 Jahre Fußballspiele bis zur Ebene Bezirksliga. In der Landesliga war er als Schiedsrichterassistent eingesetzt. Auch aus den Reihen der Schiedsrichter konnte er viele für das gemeinsame Singen begeistern und so entstand hier auf seine Initiative ein Schiedsrichterchor der heute noch existiert. Es überrascht einen auch nicht weiter, dass er zwei Jahre lang 1976 bis 1977 auch noch erster Vorstand des Sportvereins war. Mit viel Hingabe und ständig neuen Ideen kümmerte er sich immer um das Erscheinungsbild des Dorfes und setzte sich für viele Aktionen ein, die der Dorfgemeinschaft von Nutzen war, z.B. die Errichtung von ca. 46 Ruhebänken, Instandsetzung der Wege zum Kalvarienberg, Obstbaumpflanzungen und vieles mehr. Die Natur war und ist ihm wichtig, so war er auch fast 20 Jahre bei der Naturschutzwacht des Landratsamtes eingesetzt. Sehr am Herzen liegt Alois Hampp die schwäbische Mundart. Verabschiedungen mit „Tschüß“ oder ähnliches hört er gar nicht gerne, da kann es schon vorkommen, das man von ihm zu hören bekommt „ des hoißt Pfiat di !" Ihm liegt einfach sehr viel an seiner schwäbischen Heimat und am Brauchtum. Das merkt man ganz deutlich, wenn man sich mit ihm unterhält, er scheut sich auch nicht seine Meinung offen kund zu tun und auf seinem Standpunkt zu beharren. Seine Erfolge bei seinen Bemühungen um die schwäbische Lebensart und den Naturschutz zeigen dabei, dass er durchaus Recht hat und Beharrlichkeit zum Ziel führt. Einen Satz von ihm, schreibe ich nun als Schlußsatz doch noch einmal im schwäbischen Dialekt, denn netter kann man es eigentlich nicht mehr ausdrücken. Als ich ihn fragte, wie er das Alles in seinem Leben geschafft habe, lächelte er verschmitzt und sagte:
„ I hau ja mei Frau ghett zum Glück. Wenn de koi Frau hosch dia des alles mitmacht, nau kasch es glei sei lau.“