....…...Smilla…….....

und ein fantastisches Abenteuer mit Herrchen

In den kalten und langen Nächten der Winterzeit unterhielten wir uns (ich und meine 2)
über Dies und Das….
Mein Herrchen sagte zu mir, mein Gott wäre ich nur so klein um hinter deinen Ohren Platz im Nacken zufinden. So könntest Du mich immer mitnehmen und ich könnte die Welt aus Deinem Blickwickel betrachten.
Hm, eine tolle Idee...es wäre wirklich schön und lehrreich für ihn.
Nach kurzem Überlegen fiel mir Idefix, der Hund von Obelix und dem Druiden Miraculix aus Gallien ein. Da müsste doch was zu bewerkstelligen sein?
Ich erzählte es meinem Herrchen, der sofort begeistert war, er hatte nichts von einer Verkleinerung bzgl. Größe und Gewicht seinerseits dagegen.
So kontaktierten wir Miraculix mit der Bitte einen Zaubertrank für mein Herrchen herzustellen, um ihn in die zu mir passenden Größe zu versetzen.
Nach wenigen Tagen bekamen wir Post aus Froonkroich, von Miraculix…..Zaubertrunk und Beipackzettel inklusive….wir schrieben den 10. Januar.
Sofort begann mein Herrchen mit dieser Art von „Kur“...4 Tage lang, genau um 12°° jeweils einen Esslöffel einzunehmen. Der Schrumpfvorgang soll langsam von statten gehen, um nicht seinen Körper, Knochen-Organe, zu stark zu belasten, so der Druide. Miraculix wies nochmals eindringlich darauf hin, dieses Experiment nur halbjährlich einmal durchzuführen. Ferner funktioniert dieser Schrumpfvorgang nur einen Tag lang, danach kehrt der Probant innerhalb von 7 Tagen wieder in seinen Ursprungszustand zurück.

Und so kam der ersehnte Tag. Es war kalt, so um die -6°C, und es war Nacht. Wir machten uns schon um 6:45 auf zur 1. Gassirunde, natürlich dick eingepackt. So trug ich eine Art Eishockey-Hose für mein Baucherle und eine Winterjacke am Rücken. Mein Herrchen ebenso entsprechende Winterkleidung.
Ach, da fällt mir ein, was ich Euch vergessen habe zu erzählen, natürlich die Tatsache, daß sämtliche Gegenstände die mein Herrchen während der „Kur“ trug, so auch sein geliebter Fotoapparat, entsprechend seiner neuen Dimension angepaßt wurden.
Kater Einstein empfing uns auch schon an der Haustür.
Es gab ein Küsschen für mich und ein Bussi für mein Herrchen. Einstein wußte natürlich von unserem Vorhaben und von unserem Experiment.
Nun ging es erstmal zu Einstein’s Fraule. Gela erwartete uns schon mit dem 2. Frühstück.
Sie mußte unwillkürlich über die puppenhafte Erscheinung meines Herrchen herzhaft
lachen. Wir 3 stimmten fröhlich ins Gelächter ein.
Es war immer noch dunkel, als wir uns wieder auf den Weg machten. „Smilla meinst du wir schaffen unsere Wanderung?“...hörte ich meinen „Reiter“ fragen“. „Selbstverständlich“, erwiderte ich, „mach dir keine unnötigen Sorgen. Was ich nicht sehe, erschnüffle ich, nach dem Motto immer der Nase nach, meiner natürlich“.
So bog ich mit meinem „Gepäckstück“ nach der Bahnunterführung rechts ab, in die Felder, entlang des Bahndamms. Ein Zug näherte sich und für kurze Zeit unterbrach er die herrschende Stille der morgendlichen Nacht.
Plötzlich „...Smilla, Smilla was leuchten da in der Ferne 2 Punkte?“ „….keine Panik, dies sind nur die Augen von Meister Reinicke, die vom vorbei fahrenden Zug angestrahlt wurden...er ist auf dem Nachhauseweg“.

Nach wenigen Minuten fragte ich mein Herrchen „was hörst du gerade“? „Hm, eigentlich nichts“. „Tja“ erwiderte ich, kein Wunder, es ist die Stille die man hört. Herrchen antwortete nicht, er war sprachlos!
Wir maschierten weiterhin der Bahnlinie entlang, dem anbrechenden Tag entgegen. Ich blieb stehen. Nicht für mein „tägliches Geschäft“, nein, es raschelte im vertrocknetem Gras, Stroh, es wurde Erde beiseite geschoben auf der Wiese. Klar, ich erkannte die dreierlei Gerüche. Spotan fragte ich Herrchen: „Was empfindest Du gerade?..sag bloß nicht nichts!“
„Neija, ich genieße das Wohlbefinden meinerseits in deinem Nacken sitzen zu dürfen, es ist warm und abenteuerlich!“ „Sonst nichts?...Es ehrt mich zwar, aber dies ist ein Ungenügend für dich Meister“.
„Mensch, alter Mann, hast du denn alles schon verloren, ich meine deine Sinnesorgane...wie z.B. das Riechen und Hören, zugegeben wir Hunde haben dafür ein besseres Equipment, aber trotzdem, du befindest dich doch garade mal 35cm oberhalb der Grasnarbe.“
„Nun ich will es Dir sagen, das Geraschel stammt von einer Feldmaus, das schaufeln von einem Maulwurf und und ? … ja die Erde verströmt auch ihren Duft. An diesem Punkt gibt es also mindestens 3 Gerüche“.
„ENTSCHULDIGUNG Herrchen, ich habe vergessen, daß ihr Menschenkinder für Derartiges nicht konzipiert wurdet“.
Wir waren schon gut 1 ½ Std. unterwegs...Zeit nachhause zu gehen. Auf dem Heimweg trafen wir noch Bruce, einen belgischer Schäferhund. Keine Angst Herrchen, wir sind Freunde. „Wow“, sagte Bruce „was ist das denn hinter deinen Ohren?“ „Dies ist mein Herrchen für eine Tag“, antwortete ich. „Sachen gibt’s, die gibt’s eingentlich gar nicht.“ wuff so Bruce.
Ängstlich blicke mein Herrchen dennoch zu ihm auf, zuerst in die großen Augen und dann auf seine nicht kleine Schnauze. Aber wie gesagt...es gab Bussies, Streieleinheiten….wahre Freunde enttäuschen eben nicht.

Jetzt aber nix wie nach Hause….“aber bitte nicht zu schnell Smilla“, hörte ich….wir kamen wohlbehalten an. Mein Frauchen empfing uns bereits und da ich meine Kalorien auf der großen Gassirunde locker abgebaut habe, gab es noch den Rest meines Weihnachtkuchens (Haferflocken, Rind, Hühnchen, Reis,Karotten), in Form eines Christbaum von Gela.
Nun gehe ich zusammen mit meinem Meister in mein Zelti, für heute unser Zelti, und wir lassen den gelungen Vormittag in Ruhe Revue passieren.

Tschüß eure Smilla