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„Sie haben ihr Ziel erreicht“ - Chirurgen der Wertachkliniken nutzen Navigationsgerät im OP

  • Professor Dr. Balkan Cakir (re), Chefarzt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie der Wertachkliniken, überwacht während einer Operation an der Lendenwirbelsäule die Platzierung der neongrün eingefärbten und mehrfach vergrößerten Instrumente auf einem HD-Bildschirm.
  • Foto: Doris Wiedemann
  • hochgeladen von Doris Wiedemann

Bobingen/Schwabmünchen, 16.05.2022 / Die Wertachkliniken haben rund 200 000 Euro in eine moderne Computernavigation investiert um Operationen an der Wirbelsäule noch sicherer zu machen. Mit dem neuen OP-Navi werden die Instrumente der Chirurgen während der Operation in Echtzeit auf den Röntgen- oder CT-Bildern der Patienten eingeblendet. In etwa so, wie ein Fahrzeug auf der Landkarte eines Auto-Navigationssystems. „Damit wissen wir jederzeit, wo sich die Instrumentenspitze befindet, auch wenn wir sie nicht direkt sehen können“, erklärt Professor Balkan Cakir, Chefarzt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie der Wertachkliniken.

Die notwendigen Daten liefern zwei Infrarotkameras mit Hilfe von reflektierenden Markerpunkten auf den chirurgischen Instrumenten und auf dem Patienten. Ein leistungsfähiger Rechner kombiniert diese Daten mit den bereits vorhandenen Röntgen- oder CT-Aufnahmen und zeigt das Operationsfeld in Echtzeit auf einem Monitor. In dem Computerbild sehen die Chirurgen ihre Instrumente neongrün eingefärbt wie durch ein Vergrößerungsglas im dreidimensionalen Raum und können dadurch die Instrumente sehr viel genauer führen und Implantate viel exakter platzieren - bei Operationen an der Wirbelsäule geht es dabei oft um Millimeter.
Im Verlauf einer Wirbelsäulen-Operation müssen immer wieder Aufnahmen mit einem Bildverstäker gemacht werden, um präzise arbeiten zu können. Durch das neue Navigationssystem reduzieren sich die benötigten Aufnahmen und somit auch die Strahlenbelastung für den Patienten. Erfahrene Teams können mit dem OP-Navi sogar die Dauer der Operation, und damit die Narkosezeit für den Patienten, verkürzen.
Eine typische Anwendung ist beispielsweise die Stabilisierung der Wirbelsäule mit so genannten Pedikelschrauben. Diese Schrauben werden von hinten in den Wirbelkörper eingebracht, also in unmittelbarer Nähe des Rückenmarkskanals. „In manchen Abschnitten der Wirbelsäule ist die sichere Zone zur Platzierung dieser Schrauben nur drei bis vier Millimeter breit. Die Computernavigation bietet dort auch dem erfahrenen Operateur, und natürlich den Patienten, eine zusätzliche Sicherheit“, freut sich Professor Cakir.

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