25 Jahre Wertachkliniken
Leiterin der Verwaltung feiert Dienst- und Unternehmensjubiläum
Ein Dienstjubiläum feiert die Jahre, die man im Öffentlichen Dienst geleistet hat, egal in welchem Amt und auf welcher Stelle. Für das Unternehmensjubiläum muss man beim gleichen Arbeitgeber tätig gewesen sein, kann aber intern die Stelle gewechselt haben. Bei Verena Escheu fällt beides zusammen, die Verwaltungsleiterin der Wertachkliniken, feiert im Dezember ihr 25-jähriges Dienst- und Unternehmensjubiläum
Gibt es für Sie auch ein Leben ohne Wertachkliniken?
Verena Escheu: Eigentlich nicht (lacht), denn ich bin im Krankenhaus Schwabmünchen auf die Welt gekommen. Auch danach bin ich im Einzugsbereich der Wertachkliniken geblieben, habe am Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen mein Abitur gemacht und an der Universität in Augsburg Betriebswirtschaft studiert.
Als Diplom-Kauffrau bin ich dann im Krankenhaus Schwabmünchen, in der EDV und Buchhaltung, in das Berufsleben eingestiegen. Im Zuge der Fusion der beiden städtischen Kliniken von Bobingen und Schwabmünchen bin ich dann schrittweise zur Verwaltungsleiterin der Wertachkliniken aufgestiegen.
Warum sind sie so lang bei den Wertachkliniken geblieben?
Mein Tätigkeitsbereich wurde Zug um Zug ausgebaut und meine Aufgaben immer wieder an die aktuellen Herausforderungen angepasst. Damit war und ist mein beruflicher Alltag immer wieder herausfordernd und abwechslungsreich. Darüber hinaus schätze ich die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den Wertachkliniken.
Ich arbeite gerne hier und fühle mich in den Wertachkliniken zuhause. Es ist ein bisschen wie in einer großen Familie. Ich habe in allen Bereichen ein tolles Team und in beiden Häusern herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre.
Was macht Ihnen als Leiterin der Verwaltung der Wertachkliniken am meisten Spaß?
Am meisten Freude bereitet mir die Vielfalt der Aufgaben, von den jährlichen Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen bis zur Beschaffung von medizinischen Großgeräten. Sogar die Wirtschaftsplanung finde ich jedes Jahr spannend, obwohl die Rahmenbedingungen immer schwieriger werden.
Letztlich geht es ja um die Frage, wie die Wertachkliniken mit den Entwicklungen in der medizinischen Forschung Schritt halten können und zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten auf ihrem hohen Niveau bleiben.
Dazu gehört auch der personelle Bereich. Es ist schön, junge Menschen auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten und es ist mir immer wieder eine große Freude, Führungspositionen mit unseren eigenen Mitarbeitenden zu besetzen. Beispielsweise hat unsere Leiterin der Patientenverwaltung, Tanja Reiter, als Auszubildende bei uns begonnen und verantwortet nun ein wichtiges Aufgabengebiet.
Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte in den 25 Jahren?
Da gibt es eine ganze Reihe … aktuell fällt mir die Erweiterung der Pflegeschule ein. Da ist zum einen der Neubau mit den modernen Unterrichtsräumen und den Micro-Wohnungen für Auszubildende. Und zum anderen die damit einhergehende Ausweitung der Ausbildungskapazitäten und der zusätzliche Ausbildungsgang zur Pflegefachhelfer:In. Damit haben wir mehrere entscheidende Schritte gemacht, um dem herrschenden Fachkräftemangel, bei uns im Haus und in der Pflege allgemein, wirksam entgegenzutreten.
Ein fast schon historischer Meilenstein war sicherlich die Fusion der Wertachkliniken im Jahr 2006. Mit der Schwerpunktbildung wurde damals die Basis für den Fortbestand der beiden städtischen Kliniken gelegt hat. Aktuell beschäftigt uns die Zusammenlegung der beiden Standorte. Auch das wird ein Meilenstein sein, mit dem wir die Zukunft der Wertachkliniken stützen.
Was hat sich in den 25 Jahren zum Guten verändert und woran (ver)zweifeln Sie manchmal?
Der medizinische und der technische Fortschritt in den vergangenen Jahrzehnten sind beachtlich. Wir können unsere Patientinnen und Patienten heute viel besser versorgen als das vor einem viertel Jahrhundert der Fall war. Und es ist schön, das so hautnah mitzuerleben.
Auf der anderen Seite hat die Zahl der Krankenhausreformen und Gesetzesänderungen in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Jede Reform war mit einer zunehmenden Verschärfung der strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen und einer zunehmenden Bürokratisierung verbunden.
Die Wertachkliniken haben das alles gut bewältigt und wir blicken auch der anstehenden Krankenhausreform mit Zuversicht entgegen. Als akademisches Lehrkrankenhaus sind wir mit unserem Konzept für einen zentralen Neubau gut aufgestellt.
Nun ist die Politik gefordert, die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen und die seit langem angekündigte Entbürokratisierung umzusetzen. Denn die fortschreitende Bürokratisierung ist ein großer Hemmschuh, der viele Ressourcen bindet. Das gilt für die Verwaltung ebenso wie für die medizinische Versorgung.
Laut einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhaus Institutes vom Juli 2024 sind beispielsweise rein rechnerisch 116.608 Vollzeitkräfte im pflegerischen Dienst ausschließlich mit Nachweispflichen und Dokumentationen beschäftigt und damit für die patientennahen Tätigkeiten nicht verfügbar.