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Digitalisierung: Wertachkliniken vorne dabei
Interoperabilitäts-Plattform im Gesundheitswesen

  • Martin Gösele (re.), Vorstand der Wertachkliniken und ehrenamtlicher Vorstand der Klinik-IT Genossenschaft, stellt auf einer Medienkonferenz beim Presseklub München das Projekt zur Digitalisierung der bayerischen Krankenhäuser vor, Dr. Stefan Schaller (li.), Leitung Siemens Healthineers Central Western Europe, ist für die technische Umsetzung der interaktiven Plattform zuständig
  • Foto: Siemens Healthineers
  • hochgeladen von Doris Wiedemann

Einige bayerische Krankenhäuser haben im Mai die Klinik-IT-Genossenschaft gegründet, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Das Ziel ist eine Interoperabilitäts-Plattform. Das heißt, eine Plattform, auf der Patienten, Kliniken, Arztpraxen und Rettungsdienste verschiedenste Daten effizient und verwertbar austauschen können, um Termine zu vereinbaren und Informationen über Untersuchungsergebnisse und therapeutische Maßnahmen auszutauschen. Damit sollen Doppeluntersuchungen sowie Wechselwirkungen bei Medikamenten vermieden und Verwaltungsprozesse vereinfacht werden.

Interessen der kleineren, regionalen Krankenhäuser

Die Wertachkliniken gehören zu den Gründungsmitgliedern der Genossenschaft und ihr Vorstand, Martin Gösele, engagiert sich ehrenamtlich als Vorstand der Klinik-IT-Genossenschaft. „Damit sind die Wertachkliniken bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Bayern vorne mit dabei und vertreten beim Prozess der Entwicklung und Einführung der Plattform die Interessen der kleineren, regionalen Krankenhäuser“, erklärt Gösele sein Engagement.

Interoperabilitäts-Plattform im Gesundheitswesen

Auf einer Pressekonferenz wurde nun das neue Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Die EU-weite Ausschreibung für die technische Umsetzung konnte Siemens Healthineers für sich entscheiden. Dort ist man überzeugt, dass Ängste vor Hackerangriffen unbegründet seien. Im Sommer nächsten Jahres soll die Plattform bereits als Pilotprojekt bei einiger Krankenhäusern an den Start gehen. „Dabei behalten die Patienten aber immer die Kontrolle über die Daten, die von den einzelnen Gesundheitsträgern auf der Plattform gespeichert werden“, verspricht Martin Gösele.

'Papierkram' bequem von zuhause aus

Mit einer App kann der einzelne steuern, wer welche Informationen sehen darf. Gleichzeitig kann man mit dieser App die Einweisung in eine Klinik oder die Verlegung in ein anderes Krankenhaus beschleunigen. Denn der 'Papierkram' kann von zuhause aus erledigt werden. „Die Patientinnen und Patienten können künftig per Internet Termine mit ihrer Klinik vereinbaren, vor der Aufnahme in ein Krankenhaus relevante Daten und Dokumente bequem und in Ruhe von zuhause aus online bereitstellen und bei der Entlassung ebenfalls digital und auf Wunsch im Chat in der Auswahl des geeigneten Leistungserbringers für die Anschlussbehandlung unterstützt werden“, sagt Gösele.
Darüber hinaus können sich Angehörige sowohl zeitlich als auch räumlich unabhängiger in den Behandlungsprozess mit einbringen, weil sie - natürlich nur mit Zustimmung des Patienten - über die App auch am Feierabend und von Zuhause aus mitwirken können.

Geld der Steuerzahler effizient eingesetzt

Inzwischen sind über 110 Kliniken im Digitalisierungs-Verbund dabei. Und es sollen noch mehr werden. Ab 2025 werden sie alle über das Patientenportal ihren Patientinnen und Patienten diesen zusätzlichen Service anbieten. Bund und Länder stellen für die Digitalisierung 4,3 Milliarden Euro bereit. Und Gösele ist überzeugt, dass die Plattform für alle Beteiligten viele Vorteile bietet: „Patienten, deren Angehörige, Ärzte und Pflegekräfte, aber auch das Verwaltungspersonal in Krankenhäusern und Arztpraxen profitieren von einer besseren Vernetzung auf einer gemeinsamen Plattform,“ sagt er: „Die Gelder der Steuerzahler, von Bund und Ländern, werden also effizient und zum Nutzen vieler Menschen eingesetzt.“

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