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Erfolgreiches Kindermusical

Ein Gemeinschaftsprojekt der Kinderchöre, Jugendschola, Musikgruppe, Flötengruppen und des Nachwuchsorchesters der Pfarrei St. Michael Schwabmünchen. Kinder aus Schwabmünchen und Umgebung feierten Premiere mit einem neuen Musical. Im Mittelpunkt steht ein Bibeltext.
Jesus ist empört: Im Tempel in Jerusalem herrscht reges Treiben. Aber keineswegs, weil so viele Gläubige Gott huldigen wollten, sondern weil viele Händler dort ihre Stände aufgestellt haben. Voller Wut wirft Jesus die Tische der Händler um. „Mein Haus soll ein Bethaus sein”, ruft er den Kaufmännern zu, „ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.”
So ist die Geschichte vom „Gerempel im Tempel” in der Bibel zu finden. Der Dortmunder Komponist Klaus Müller und Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin haben aus dieser Geschichte ein liebevoll gestaltetes Kindermusical gemacht. Am Donnerstagabend feierte das Musical in der Schwabmünchner Michaelskirche Premiere, gestaltet von 115 Kindern aus Schwabmünchen und Umgebung (unter der Leitung von Chorregent Stefan Wagner).
„Lasset die Kinder zu mir kommen”
Die Geschichte von der Tempelreinigung ist ein wichtiges Beispiel für Jesu Lehre gegen den inhaltsleeren Tempelkult in Jerusalem. In der Musical-Fassung wird diese Geschichte mit anderen Jesus-Erzählungen erweitert.
Zum Beispiel tritt der Bettler Bartimäus auf (übrigens mit einem sehr schönen Gesangssolo ausgeführt von Felix Reichert), den Jesus auf dem Weg von seiner Blindheit geheilt hat. Bartimäus zeigt die gütige Seite des in der nachfolgenden Szene so wütenden Jesus. Zudem erinnern sich die Kinder an eine Begegnung mit Jesus: „Lasset die Kinder zu mir kommen”, hatte er gerufen und sich damit den Zorn einer wartenden Menge zugezogen.
All diese Erinnerungen enden im Musical mit der Erkenntnis der Kinder: „Wut kann hilfreich sein”, nämlich dann, wenn man mit engagierten Handeln etwas Gutes bewirken kann. Und so endet auch das Stück „Gerempel im Tempel” friedlich und mit der Einsicht, dass Jesus Recht gehabt hat und dass der Tempel wieder ein Haus Gottes werden sollte.
In Schwabmünchen waren zahlreiche Helfer mit der Vorbereitung des Stückes beschäftigt. So wurde als Kulisse eine monumentale Tempelmauer in der Kirche aufgestellt. Die Händler und Kaufleute traten in wallenden Gewändern auf, eine typische Sandalen-Rolle eben. Die Kinder selbst durften in Alltagskleidung des 21. Jahrhunderts auftreten. Das Regieteam schreckte eben auch nicht von Stilbrüchen zurück: Die Händler verkauften auf zusammengezimmerten Verkaufsständen zwar Waren aus der Zeit Jesu (Lämmer, Tauben, Kräuter...), bedienten sich aber moderner Computerkassen und Währungen. Klar war dann auch, dass der Bettler Bartimäus mit einem alten Einkaufswagen (in dem er den gesamten Hausrat eines Bettlers verstaut hatte) auftrat. Vom Textautor des Kindermusicals ist zwar vorgesehen, Jesu nur unsichtbar aus dem Hintergrund singen zu lassen (souverän ausgeführt von Benni Doerfler), aber vom Schwabmünchner Regieteam stammt der Einfall, lieber zeitgleich ein überdimensionales Schattenbild Jesu über der Tempelmauer (ausgeführt von Hanna Friedel) aufleuchten zu lassen. Durch diese gewollten Brüche und die etwas freiere Interpretation der Vorlage hat das Musical vor allem für die kleinen Zuschauer viel an Klarheit gewonnen. Die Einstudierung der Flötengruppen und des Kinderchores der Vorschulkinder und Erstklässler lag in den Händen von Elisabeth Deuringer und Elisabeth Schaumann in Zusammenarbeit mit Stefan Wagner (Einstudierung von Kinderchor, Jugendschola, Nachwuchsorchester und Flötengruppe, Gesamtleitung) sowie zahlreichen Helfern beim Kulissenbauen und den Proben. Einige kleinere Probleme mit der Akustik konnte das Erlebnis aber nicht trüben.
Das zahlreich erschienene Publikum spendete reichlich Applaus.

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