Buchplauderei vom Oktober 2015
Lesen, ein Buch lesen – für mich ist das das Erforschen eines Universums, das schrieb einmal die französische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin Marguerite Duras.
Beim Lesen von Büchern kann man aber auch fremde Länder bereisen. Hans-Otto Meissner war u.a. ein herausragender Reiseschriftsteller, seine autobiographischen Reiseberichte lassen einem durch seine bildliche Sprache die Landschaften vor dem geistigen Auge erstehen.
In „Der Stern von Kalifornien“ führt er den Leser auf romantischen und abenteuerlichen Wegen durch einen der schönsten Teile der Welt, den Südwesten der USA zwischen der Pazifikküste und dem Grand Canyon des Colorado. Er gewährt uns außerdem Einblicke in die Kultur der Navajo, Hopi und Havasupai- Indianern.
Warum er sein Buch „Der Stern von Kalifornien“ genannt hat, erzählt er erst am Ende seines Reiseberichtes.
Nach meiner Reise in den Südwesten der USA, unternahm ich mit der Gans Martin und Nils Holgersson eine Reise durch Schweden. Selma Lagerlöf schrieb das Buch „Nils Holgerssons wunderbare Reise“ als Lesebuch für die Schule, um den Schulkindern die Landeskunde Schwedens nahezubringen.
Für diese bezaubernde Geschichte erhielt die Schwedin Selma Lagerlöf 1909 als erste Frau den Literaturnobelpreis.
Sie erzählt vom Wandel des gemeinen Tierquälers Nils zum anständigen Bauernjungen, der jedes Lebewesen zu schätzen weiß.
Nils ist eine positive Identifikationsfigur, seine charakterliche Weiterentwicklung wird mit liebevollen Worten erzählt, die wunderschönen Illustrationen machen das Buch zu einem wahren Schmuckstück im Bücherregal!
Viel zu schnell war die wunderbare Reise zu Ende und ich musste ins „verbrecherische“ Werdenfelserland zurückkehren. In „Unterholz“, dem fünften Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer hat es Kommissar Jennerwein mit gefährlichen Subjekten zu tun. Denn die Leiche ist eine bekannte Auftragskillerin, die auf der beschaulichen Wolzmiller-Alm bestialisch ermordet wird.
Jörg Maurers Krimis sind witzig, sarkastisch und intelligent geschrieben. Durch den Wechsel der verschiedenen Handlungsebenen, die sich am Ende verblüffend auf einen Nenner bringen lassen, ist nicht nur das Ermittlerteam, sondern auch der Leser gefordert.
Spannenden und entspannenden Herbst-Lesestoff wünscht Euch Sabine
Ich habe mich bisher noch nicht getraut, die Holgersson-Geschichte zu lesen, weil ich dachte, sie ist ausschließlich für Kinder - aber anscheinend lohnt es sich doch!