Buchplauderei vom November 2013
Ein russisches Sprichwort sagt: „Wer die Bücher zum Freund hat, kennt keine Langeweile“.
Was gibt es Schöneres, als bei diesem neblig tristen Wetter in Bücherwelten zu entfliehen. Diesen Monat möchte ich Euch wieder einladen, die verschiedensten Bücherwelten kennenzulernen:
Das erste Buch entführt uns ins Zeitalter des Freiherrn von Knigge. Um uns besser ins damalige „Benimm“ einzuführen, hat Andrea Schacht in ihrem historischen Roman „Die Ungehorsame“ dessen Zitate an den Anfang einiger Kapitel gestellt.
Der Autorin ist es gelungen, eine spannende Geschichte zu erzählen, die einen bis zum Schluss, nicht zuletzt durch die Rückblenden, in seinen Bann zieht. Die Helden der Geschichte Leonie und Hendryk gehen eine Zweckehe ein, denn beide umgibt ein großes Geheimnis. Nur ganz langsam wird das Netz aus Lügen und Intrigen zerrissen und zögerlich kommen sich die Eheleute näher. Aber wie viele Lügen verträgt eine Liebe? Wird es den Beiden gelingen zueinander zu finden?
Zueinander gefunden haben Lore und Harry und das schon vor 40 Jahren. Und nun ist Harry Rentner und bei Lore rückt die Pensionierung in greifbare Nähe. Manchmal wird Lore leicht panisch bei der Vorstellung, ihren geliebten Job in der Bücherei aufgeben zu müssen und mit Harry untätig im Garten zu sitzen. Und da gibt es ja auch noch ihre Tochter Gloria, die den beiden Kopfzerbrechen macht …
In melancholisch heiteren Dialogen erzählen Elke Heidenreich und Bernd Schroeder die Szenen einer bewährten Ehe in ihrem Büchlein „Alte Liebe“.
Ein empfehlenswerter Lesestoff bei dem man schwankt zwischen herzlichem Lachen, stillem Schmunzeln aber auch nachdenklichem Zustimmen.
Zum Schmunzeln bringen einen auch die meist liebevoll illustrierten Bücher von Axel Hacke. Sein erfolgreichstes Buch „Der weiße Neger Wumbada“, das 2004 erschien, behandelt auf amüsante Weise das Thema „missverstandene Liedtexte“. Der Titel selbst ist ein Missverständnis der Worte „der weiße Nebel wunderbar“ aus dem Lied „Der Mond ist aufgegangen.
Nach einigen Kolumnen in der Süddeutschen Zeitung erhielt Axel Hacke immer mehr Zuschriften mit Verhörern, die dann letztendlich zu seiner Idee führten, das Ganze in Buchform herauszugeben.
Dass die "Niederkaltenkirchen-Krimis" nicht mit Thriller-Nervenkitzel aufwarten und auch der Schreibstil von Rita Falk gewöhnungsbedürftig ist, wissen die Kenner von Franz Eberhofer und seiner Sippschaft. Nichtsdestotrotz sind die Romane der Autorin mittlerweile Kult. Der erste, „Dampfnudel-Blues“, wurde mittlerweile verfilmt. Auch im fünften Teil „Sauerkraut-Koma“ erwartet den Leser wieder eine gute Mischung aus krachledernem Humor und spannender Handlung.
Gutes Sprichwort!!