Buchplauderei vom Mai 2013
Wer die Bücher zum Freund hat, kennt keine Langeweile, sagt ein russisches Sprichwort.
Diesen Monat möchte ich Euch Bücherfreunde aus dem Bereich Krimi, historischer Roman und Humor vorstellen.
Im Krimi "Kiesträume", einem Bayrisch-Schwaben-Krimi von Stefan Hinz, lernen wir Kriminalhauptkommisar Grothe kennen, der in Langerringen, einem kleinen Dorf südlich von Schwabmünchen, einen Mord in einer Biogas-Anlage aufklären muss. Allerdings liegen die Dinge nicht so einfach, wie anfangs vermutet. Handlungsstränge führen immer wieder parallel nach Neuseeland und ins Ruhrgebiet. Durch geschickte Erzähltechnik gelingt es dem Autor den Spannungsbogen bis zum Ende zu erhalten.
Der kurzweilige und unterhaltsame Krimi ist für Freunde des Regionalkrimis auf jeden Fall empfehlenswert, allerdings ist für Nicht-Einheimische die Übersetzung im Anhang sicher des Öfteren nötig.
Empfehlenswert für die Liebhaber historischer Romane ist auf jeden Fall der dritte Band der Joséphine-Reihe „Kaiserin Joséphine“ von Sandra Gulland. Die Joséphine-Trilogie insgesamt ist ein gut recherchiertes Werk über die ereignisreiche Napoleonische Zeit aus der Sicht von Joséphine. Der Autorin gelingt es durch ihren Schreibstil in Tagebuchform Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt dieser starken, vom Schicksal oft schwer geprüften Frau zu geben, die nachweislich das Leben Napoleons entscheidend beeinflusst hat.
Politische Ereignisse kommen trotz der Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten nicht zu kurz und geben einen kurzweiligen geschichtlichen Einblick in die damalige Zeit.
Im Anhang hat Sandra Gulland die zeitlich zum Buch gehörende Chronologie aufgelistet, sowie ein Personenregister erstellt und den Stammbaum der Familien Bonaparte und Beauharnais aufgezeichnet.
Von der Historie reisen wir in die Zukunft, genauer gesagt zum „35. Mai“. So lautet der Titel eines relativ unbekannten Buches von Erich Kästner, dessen Hauptschauplätze ja Ferienlager, Internate oder bürgerliche Städte sind. Der 35. Mai allerdings spielt in der Südsee, in einer verkehrten Welt, in der Konrad und sein Onkel fantastische, absurde und chaotische Abenteuer erleben. Man staunt über die Fantasie, die der Autor in seine Zeilen einfließen lässt, ob über rollschuhfahrende Pferde, schachbrettgefärbte Mädchen oder vollautomatische Städte – jede Seite hält neue Überraschungen parat. Durch sein liebenswert zeitloses Werk zeigt uns Erich Kästner, dass man nicht alt und routiniert werden sollte, sondern im Herzen Kind bleiben sollte!
Ein Lesevergnügen für Jung und Alt.
Allzeit vergnügliche, gefühlsreiche oder auch spannende Lesestunden wünscht Euch allen
Sabine!
Übrigens Ingrid Wittich aus Mücke hat wieder ganz tolle Literaturrätsel für Euch!
Danke für die Tipps. Ich glaube, den Kästner habe ich vor vielen Jahren mal gelesen, erinnere mich aber nicht mehr daran.