Buchplauderei im Dezember
Ich hoffe, unter Eurem Tannenbaum haben auch ein paar Bücher gelegen und Ihr habt jetzt die nötige Muße zum Lesen, schließlich sind, laut Francis Bacon, Bücher Schiffe, die die weiten Meere der Zeit durcheilen.
Bei meiner alljährlichen Adventslektüre habe ich nicht nur die Zeit durcheilt, sondern mich auch auf die Reise nach Bethlehem begeben.
In dem Buch „Das Weihnachtsgeheimnis“ von Jostein Gaarder beginnt alles mit einem sehr alten Adventskalender, den Joachim in einem Schaufenster eines kleinen Buchladens entdeckt. Doch hinter seinen Türen befinden sich weder Schokolade noch Plastikfiguren, sondern kleine Bildchen und handbeschriebene Zettel. Die erzählen die Geschichte vom Mädchen Elisabet, das eines Tages spurlos verschwindet und sich durch Raum und Zeit auf den Weg nach Bethlehem macht, um dort das Jesuskind willkommen zu heißen.
Die täglichen Geschichten waren die richtige Einstimmung für Weihnachten.
Ein berührendes Gleichnis, das ebenfalls Bezug auf die Weihnachtsgeschichte nimmt, kann man in dem Buch „Der kleine Seestern“ von Sergio Bambaren nachlesen.
Als eine gewaltige Sintflut alles Leben bedroht, flüchtet von jeder Art ein Tierpaar auf die Arche. Das Seesternpärchen kommt als letztes – und nur die kleine Seesternfrau schafft es auf das Schiff. Damit scheint ihr Schicksal besiegelt. Die Seesterne werden aussterben, denn ohne Partner gibt es keine Fortpflanzung. Aber dann hält der Schöpfungsplan eine wunderbare Überraschung bereit …
Gewohnt einfühlsam erzählt Sergio Bambaren die Geschichte des kleinen Seesterns, der seine Aufgabe erkennt, eine Aufgabe, die nur er erfüllen kann.
"Ein himmlisches Buch, das zufällig auf die Erde gefallen ist!" So schrieb seinerzeit, wie ich gelesen habe, die New York Times, als dieses Buch erschien. Für Anna ist Gott ein liebender Gott und selbst in ihrer schlimmsten Stunde ist Anna in der Lage, in allem etwas Schönes zu sehen. Denn Anna nimmt nichts hin, bloß weil es so ist, wie es ist. Anna entlarvt vieles, was die großen Leute so reden, als Gewäsch. Anna hat den Röntgenblick für falsche Gefühle. Anna liebt - einfach alles. Und alle lieben Anna. „Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“, die Geschichte von Anna ist ein Leitfaden für Menschen, denen Liebe abhanden gekommen ist und denen vor lauter Alltag der "Draht nach oben" gerissen ist. Anna hat wirklich gelebt, und Fynn (unter anderem Namen ein irischer Mathematiker) hat Annas Geschichte so wirklich erzählt, wie Anna wusste, was Wirklichkeit ist.
Die Größe und Allmacht Gottes wird mir auch jedes Mal bewusst, wenn ich in dem Bildband „USA - Der Westen“ blättere und die Naturwunder, die dort beschrieben sind, bestaune.
Ich schließe meine letzte Buchbetrachtung in diesem Jahr mit Worten von Sergio Bambaren:
Vor vielen Jahren sagte meine Mutter zu mir, für jeden Menschen gäbe es einen Engel. Ich fand meinen Engel in der Natur. In der Natur kann man sich wahrhaftig lebendig fühlen und die Möglichkeit spüren, in seinem Leben aus nichts etwas zu machen.