Wasserball
Mit Siegchance ins erste Bundesliga-Heimspiel
OSC-Wasserballer treffen am Luftschiffhafen auf Magdeburg
An Dramatik war das erste Wasserball-Bundesligaspiel des OSC Potsdam am letzten Sonnabend kaum zu überbieten. 11:11-Unentschieden trennte sich der Aufsteiger auswärts vom Vorjahres-Neunten SG Wasserball-Union/SC Magdeburg und fing sich dabei erst zwei Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich ein. Der ungewöhnliche Spielmodus der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) will es so, dass bereits am Sonntag (14 Uhr) das Rückspiel in der Potsdamer Schwimmhalle am Luftschiffhafen auf dem Plan steht.
„Wenn diese Partie nur annähernd so spannend wird, wie das Hinspiel, können sich die Zuschauer auf ein echtes Wasserball-Fest freuen“, denkt Harry Volbert. Der Abteilungsleiter der Wasserballer im OSC kann selbst nicht zuschauen, fährt er doch mit seinem E-Jugend-Team (Jahrgang 97 und jünger) zur Endrunde der ostdeutschen Meisterschaft nach Plauen. „Natürlich wäre ich gern dabei gewesen“, bedauert Volbert, dessen Nachwuchs in Plauen zum engeren Favoritenkreis zählt. „Dieses erste Heimspiel ist etwas ganz besonderes. Vor Jahren hätte ich mir das nie träumen lassen, dass wir so schnell bis in die höchste deutsche Spielklasse vorstoßen.“ Einer kontinuierlichen und leistungsorientierten Jugendarbeit sei dieser Gang ins Oberhaus zu verdanken, so der 76-Jährige. Das komplette Team stellt sich aus Spielern des eigenen NachwuchsŽ zusammen und ist mit 20 Jahren im Schnitt die jüngste Mannschaft der Liga.
Diese jugendliche Unbekümmertheit und Frische der Truppe von Trainer André Laube war letztlich auch der Garant für den doch überraschenden Punktgewinn bei den hoch favorisierten Magdeburgern am Sonnabend. Gerade in der Anfangsphase gelang dem OSC einfach alles. Ein bärenstark aufgelegten Keeper Paul Seidler hielt was zu halten war, die drei 18-jährigen Junioren-Nationalspieler Tobias Lentz (3), Hannes Schulz (2) und Christoph Grabbert (1) sorgten für eine 6:1-Führung. „Dass es nach dieser hohen Führung nicht zur ganz großen Sensation reichte, lag dann eben auch an der fehlenden Erfahrung“, so Laube. „Eine routiniertere, abgeklärte Mannschaft hätte zwei Punkte mit nach Hause genommen. Wir sind eben noch in einem ständigen Lernprozess.“
Ob es jetzt zu Hause zu einem Sieg gegen die körperlich sehr robuste Mannschaft von der Elbe reicht, scheint vollkommen offen. „Schlagbar sind sie für uns auf alle Fälle“, meint Laube. „Aber da muss einfach alles stimmen. Vor allem in der Defensive müssen wir noch konzentrierter arbeiten.“ Große Probleme bereitete dem OSC im Hinspiel der georgische Centerspieler Ilia Butikashvili, der nicht nur drei Treffer selbst erzielte, sondern auch für etliche Hinausstellungen und Strafwürfe sorgte.
Als Gewinner werden die OSC-Wasserballer in jedem Fall aus der Halle gehen. Vor Spielbeginn wird Tommi Dietzel, Geschäftsstellenleiter der Sparda-Bank in Potsdam, einen Scheck über 5000 Euro an den Förderverein Wasserball Potsdam e.V. übergeben. „Dieses Geld soll zur Stärkung der tollen Wasserball-Nachwuchsarbeit im OSC dienen“, so Dietzel.
André Laube