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Südafrikaner trainieren für Olympia in Potsdam

LEICHTATHLETIK: Gazellen im Luftschiffhafen
Südafrikas Olympia-Hoffnungen trainieren mit deutscher Hilfe in Potsdam
Sie flitzen und hüpfen wie die Springböcke, das Wappentier ihrer südafrikanischen Heimat, über die rote Kunststoffbahn im Potsdamer Stadion Luftschiffhafen. Die Frauen und Männer vom Kap bereiten sich hier auf die Olympischen Sommerspiele im August in Peking vor – mit deutscher Hilfe.

„Potsdam bietet uns ideale Bedingungen. Auch wegen der zentralen Lage haben die Sportler von hier aus schnell die Möglichkeit, das eine oder andere Meeting in Europa zu besuchen. Denn Wettkämpfe sind derzeit wichtig“, erklärt Ekkart Arbeit. Der inzwischen 67-jährige Berliner steht in Diensten des südafrikanischen Leichtathletikverbandes, fungiert als wissenschaftlicher Berater. Trainingsberatung und Fragen der Leistungsdiagnostik sind seine Hauptgebiete.

Arbeit kennt sich aus in der Leichtathletikwelt. Von 1988 bis 1990 war er Cheftrainer in der DDR, danach ging er – nicht ganz freiwillig – ins Ausland, arbeitete unter anderem sieben Jahre für den italienischen Verband. Seit Mai 2006 arbeitet Arbeit am Kap.

Südafrika zählt zweifelsfrei zu den aufstrebenden Leichtathletik-Nationen, wenngleich das im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften in Osaka nicht so recht deutlich wurde. Bestes Beispiel Mbulaeni Mulaudzi. Der 27-jährige 800-m-Läufer reiste mit 1:43,74 Minuten als Weltjahresbester nach Japan, wurde dort aber im Finale unter Wert geschlagen und kam nur auf Rang sieben. Doch bei Olympia will er es nun wissen, schließlich holte Mulaudzi schon vor vier Jahren in Athen Olympia-Silber.

Doch nicht nur er schwebt leichtfüßig wie eine Gazelle über die Piste im Luftschiffhafen, absolviert seine harten Tempoläufe, so dass der Betrachter ins Staunen gerät. Auch Peter Rieger ist begeistert. Der Geschäftsführer des SC Potsdam – der Verein ging mit den Südafrikanern eine Kooperation ein – schaut als ehemaliger 8,10-m-Weitspringer vor allem auf Godfrey Khotso Mokoena. „So ein Talent habe ich lange nicht gesehen. Er ist leicht und unglaublich schnell. Wenn er sein Potenzial auf das Brett bringt, kann er in Peking im Kampf um die Medaillen mitmischen“, ist sich Rieger ziemlich sicher.

Der 72 Kilo schwere und 1,88 Meter große Mokoena wurde im Vorjahr WM-Fünfter und im März 2008 in Valencia bereits Hallen-Weltmeister. Das Markenzeichen des dunkelhäutigen Sportlers sind weiße Kniestrümpfe – und natürlich eine fesche Sonnenbrille. Der 23-Jährige stammt aus Heidelberg, das allerdings nicht in Deutschland, sondern in Südafrika, 60 Kilometer östlich von Johannesburg, liegt. Mokoena schaffte in dieser Saison bereits 8,72 Meter, leider mit ein wenig zu viel Rückenwind. „Trotzdem ist er allemal gut für solche Weiten“, schätzt Arbeit ein und rechnet mit drei bis vier Medaillen für Südafrika bei den Sommerspielen.

Neben Mokoena und Mulaudzi zählen zu den Medaillenhoffnungen auch der 400-m-Hürdenläufer LJ van Zyl, die viermal 400-m-Staffel der Männer, Speerwerfer Robert Oosthiuzen (WM-Sechster) und Marathon-Ass Hendrick Ramaala. Letzterer trainiert derzeit allerdings nicht in Potsdam, sondern in der Höhe von Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico. Ramaala gewann bereits den prestigeträchtigen New York-Marathon.

Ende der Woche reisen die 34 Sportler und ihre Betreuer wieder in die Heimat. Anfang August geht es zur Asien-Akklimatisierung nach Südkorea, wo bereits die Leichtathletik-WM-Anlagen für 2011 getestet werden.

Weil übrigens Berlin im kommenden Jahr WM-Gastgeber ist, werden die Südafrikaner in Vorbereitung und während des Championats wieder im Potsdamer Kongress-Hotel Quartier nehmen und dann die Anlagen im Luftschiffhafen nutzen. „Wir fühlen uns wohl hier“, sagt Mulaudzi, der seinen Schädel mit einer lustigen roten Kappe bedeckt. Die Frauen und Männer im gelb-grünen Nationaltrikot sind schon jetzt heiß darauf, in Peking Farbe zu bekennen. (Von Peter Stein)

MAZ

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