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Etwas reißen
Franka Klerner aus Potsdam startet bei Junioren-EM
„Franka ist ein Kämpfertyp“, sagt Jörg Hoffmann. „Die reißt Dinger, mit denen keiner mehr rechnet.“ Und so hofft der ehemalige Welt- und Europameister auf der Langstrecke, dass sein Schützling bei den morgen beginnenden Junioren-Europameisterschaften im Schwimmen wieder einmal etwas „reißt“. In Serbiens Hauptstadt Belgrad geht Franka Klerner über 200 Meter Rücken an den Start und hat sich ein klares Ziel gesetzt. „Ich will ins Finale“, sagt die 16-Jährige, die am Olympiastützpunkt im Luftschiffhafen von Hoffmann betreut wird. „Das Zeug dazu hat sie“, gibt sich auch er optimistisch. Bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften im Juni in Berlin schwamm sie mit 2:19,94 Minuten persönliche Bestleistung, allerdings dürfte diese Zeit für die Finalteilnahme nicht ausreichen.
„Da muss schon noch ein bisschen draufgelegt werden“, sagt der Coach, der eine Zeit von 2:16 durchaus für möglich hält. „Der Endlauf ist das Ziel. Und wenn sie den erreicht, sind wir alle sehr zufrieden.“ Ein all zu großes Bild von der Leistungsstärke der Sportschülerin kann sich Hoffmann dabei noch gar nicht machen. Erst im April nahm er Franka Klerner in seine Trainingsgruppe auf – zuvor wurde sie im Luftschiffhafen von Mathias Pönisch trainiert.
Das Becken in Belgrad wird indes kein leichtes Areal für die gebürtige Wollinerin sein, denn anders als normalerweise finden die Wettkämpfe unter freiem Himmel statt. „Fürs Rückenschwimmen bleibt das nicht ohne Probleme“, weiß der Coach. „In der Halle kannst du dich zum Beispiel an der Decke orientieren. Das fällt in Belgrad weg. Aber Franka wird sich da schon etwas einfallen lassen.“ Im Trainingslager in Heidelberg wurde dieser Umstand schon einmal trainiert, so dass Franka Klerner in Belgrad also kein völliges Neuland betritt. Und im übrigen, so der Coach, müssten ja alle anderen Sportler auch mit den Bedingungen klar kommen.
In Jörg Hoffmanns Trainingsgruppe hat sich die Schwimmerin bereits gut eingelebt. „Ich bin zufrieden, sie macht sich gut“, sagt der Coach. „Da sie aber erst seit kurzem bei mir ist, ist das auch mit Voraussagen so eine Sache. Im nächsten Jahr können wir schon genauer sagen, wo es langgehen soll.“ Vorerst geht es in Belgrad ins Becken. Und da will Franka Klerner nur eins: etwas reißen. Henner Mallwitz PNN