Mit der „OSC-Glücksmütze“ nach Kreta
Tobias Lentz und Hannes Schulz mit der U20-Nationalmannschaft zur EM
Am morgigen Donnerstag fliegt die deutsche U20-Wasserball-Nationalmannschaft nach Griechenland (Chania). Von Sonntag an wird das 13-köpfige Aufgebot aus acht Vereinen, in dem mit Tobias Lentz und Hannes Schulz auch zwei Akteure des OSC Potsdam spielen, bei den Europameisterschaften auf Kreta antreten.
Die Auslosung meinte es dabei wirklich nicht gut mit den Deutschen. Mit Montenegro und Serbien hat die Truppe des Berliner Trainerduos Peter Röhle/Stefan Pieske den Ersten bzw. Dritten der letztjährigen Junioren-EM in ihrer Gruppe. Einen dieser Gegner zu schlagen, wird sehr schwer. Dass der Wunsch, unter die besten acht Mannschaften des schweren 16er-Championats zu gelangen, nicht platzt, ist ein Sieg am Montag gegen den dritten Gruppengegner Türkei Pflicht.
Am Dienstag wurden Lentz und Schulz im Kreis der OSC-Bundesligamannschaft verabschiedet. Ihr Trainer André Laube übergab den beiden dabei die „Glücksmütze“ des Vereins. „Dieses alte Base-Cap war bei allen sechs deutschen Titelgewinnen im Nachwuchs dabei“, lächelt der Coach. „Vielleicht hilft es ja auch der Nationalmannschaft.“
Zu wünschen wäre den Jungs zumindest ein deutlich besseres Abschneiden als im letzten Jahr, als die Deutschen mit den Junioren lediglich 12. wurden. Die Vorbereitung war noch nie so umfangreich. Lehrgänge, Tests und Turniere mit nur kurzen Pausen bestimmten den Alltag der letzten zehn Wochen. „Wir hoffen, dass sich diese harte Trainingszeit am Ende auch auszahlt“, sagt Schulz, dessen Einsatz auf der Kippe stand. „Die Leistung hat gestimmt, aber meine Wurfarm-Schulter machte mir sehr zu schaffen.“ Noch immer zwickt sie ein wenig, aber Mannschaftsarzt Dr. Lars Götz tat sein Bestes, um einen Einsatz des schnellen Rechtsaußen zu gewährleisten.
Lentz fühlt sich topfit und freut sich auf die kommenden Aufgaben. „Es war noch nie so schwer, sich in die Mannschaft zu spielen“, erzählt der Torjäger, der im Bundesliga-Team des OSC letzte Saison die meisten Treffer erzielte. Einen kleinen Dämpfer erhielt der 19-jährige Anfang der Vorbereitung, als ihn Trainer Röhle nicht für ein Freundschaftsturnier im russischen Kasan nominierte. „Danach hab ich mich richtig reingehängt und es hat gereicht.“
Ausgeschieden waren im Vorfeld die Potsdamer Philip Uhlig und Jacob Drachenberg. Während Uhlig wegen eines heftigen Infekts den Beginn der Vorbereitung verpasste und damit recht früh „aussortiert“ wurde, traf es Drachenberg deutlich später. „Ich kann die Entscheidung des Trainers schon nachvollziehen, aber bitter ist es trotzdem“, sagt der 20-Jährige, der gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr im OSC absolviert und am Dienstag zum neuen Kapitän des OSC-Bundesligateams gewählt wurde.