Bitterste Niederlage
Timo Scholz vom OSC Potsdam konnte seinen Europameistertitel bei den Stehern nicht verteidigen er erlebte stattdessen die bitterste Niederlage seiner Karriere. Das ihm die Bahn in Forst nicht liegt hat er oft erwähnt, trotzdem wurde er auf der Forster Radrennbahn 2006 schon EM Dritter, aber am Sonntag lief für ihn gar nichts. So hatte er wie so oft das Lospech und musste vom Letzten Startplatz ins Rennen gehen. Nach 10 Minuten, von 60 zu fahrenden, begann sein Schrittmacher Peter Bäuerlein mit der Aufholjagd, diese endete dann jedoch an den beiden Schweizern Giuseppe Atzeni und Peter Jörg. Bäuerlein versuchte 4 Runden an beiden Fahrern vorbei zu ziehen, diese hielten kräftig gegen und der Versuch musste abgebrochen werden. 4 Runden am absoluten Limit hinterließen dann sichtliche Spuren am noch amtierenden Europameister. Dann kam der Angriff auf den Deutschen Jan Eric Schwarzer, dieser konterte sofort und das Publikum musste zusehen, wie sich die Deutschen Fahrer untereinander zerlegten. Der Schweizer Atzeni mit seinem Deutschen Schrittmacher Andre Dippel fand immer besser ins Rennen und fuhr ein beherrschtes Rennen von der Spitze. Währenddessen kämpfte Mario Vonhof mit Peter Jörg (hinter René Aebi) um die Silbermedaille. Zehn Runden vor Schluss schaffte es der gebürtige Berliner sich vor den mehrfachen Schweizer Steher-Meister zu schieben und sich so den zweiten Platz zu sichern. Die Überraschung der EM war der Lokalmatador und zukünftige Schwiegersohn von Olympiasieger und Weltmeister Lutz Heßlich der Forster Marcel Möbus. Dieser siegte schon souverän in seinem Vorlauf und kam am Ende auf den Fünften Platz. Delegationsleiter und BDR Vizepräsident Wolfgang Schoppe übte nach dem Rennen harsche Kritik "Timo Scholz hatte sicher nicht seinen besten Tag, aber auch so hat das Teamwork absolut nicht funktioniert." Den EM-Zweiten schloss er von der Kritik aus: "Mario Vonhof ist ein ganz starkes Rennen gefahren und ist verdient Zweiter geworden. Und Giuseppe Atzeni ist ebenso ein würdiger Sieger." Für Atzeni ist es der zweite EM-Titel, 2006 gewann er bereits auf der Radrennbahn in Forst. "Dieser Titel ist für mich eine Bestätigung des Titels vor drei Jahren. Damals war es eine riesen Überraschung auch für mich selber, als ich zum ersten mal Europameister geworden bin." Timo Scholz belegte am Ende Platz 6.