Buchempfehlung: Geist, Kosmos und Physik: Gedanken über die Einheit des Lebens von Hans-Peter Dürr
Hans-Peter Dürr (80), Träger des "Alternativen Friedensnobelpreis" für seine Verdienste um die Friedensforschung, will Brückenbauer zwischen der Natur- und der Geisteswissenschaft sein. Als langjähriger Wegbegleiter Werner Heisenbergs und Direktor des Heisenberg-Instituts ist er sicherlich qualifiziert, Grenzen zu überschreiten und diese scheinbaren Abgründe zu überbrücken.
Eine Synthese zwischen der Weisheit des Ostens und den aktuellen Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften herzustellen, wurde schon oft versucht und propagiert. Dürr gelingt dies in seinem Buch recht gut: Er verliert sich nicht in akademischen Erläuterungen und hat die gesellschaftliche Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts vor Augen.
Dürr zeigt in dem Buch auf, dass all die Widersprüche, in denen unsere moderne Zivilisation lebt, auflösbar sind, sofern wir bereit sind, unser altes Denken radikal aufzugeben. Dieses neue Denken käme einem Quantensprung gleich, vergleichbar mit der Erkenntnis, dass die Erde eine Kugel ist und sich um die Sonne dreht, und besagt: Es gibt keinen Unterschied zwischen Subjekt und Objekt, es gibt nur ein unteilbar großes Ganzes.