Solarthermie für die Fernwärmeversorgung
In direkter Nachbarschaft zur Fernwärmeleitung auf dem Betriebsgelände des Heizkraftwerks Süd der EWP befindet sich eine Solarthermieanlage (Bild 1 und 2).
Bei der Solarthermie wird Sonnenlicht direkt in Wärme umgewandelt. Parabolrinnenförmige Spiegel werfen es durch 1044 doppelwandige hoch evakuierte Glasrohre auf schwarz beschichtete Stahlrohre, die das entmineralisierte Wasser auf eine Betriebstemperatur von bis zu 110 Grad erhitzen. Produziert werden diese Vakuumröhren-Solarkollektoren von der Ritter Energie- und Umwelttechnik, einem Schwesterunternehmen von Ritter-Sport-Schokolade.
In der Wärmeübergabestation wird die Wärme auf die Fernwärmeleitung entlang der Nuthe in die südlichen Stadtteile, die Stadtmitte und Potsdam West übertragen. Dadurch werden 10 % der sommerlichen Grundlast durch Fernwärme abgedeckt - und das ohne CO2-Emission!
Die Anlage wurde Anfang des Jahres in Betrieb genommen und ist für eine Erzeugung von jährlich 2,3 Gigawattstunden konzipiert. Aufgrund der überdurchschnittlich langen Sonnenscheindauer in diesem Jahr lieferte die Anlage bereits jetzt 2,6 Gigawattstunden. Voraussichtlich wird die Amortisation darum auch vor der konzipierten Zeit von 5 Jahren erreicht.
Es ist mit 5.000 Quadratmeter die zweitgrößte Anlage dieser Art in Deutschland - die größte befindet sich in Senftenberg (zum Vergleich: (Mit 8.300 qm Kollektorfläche, sowie 80 % fernwärmeversorgter Gebäude bei nur 24 000 Einwohnern kann dort in normalen Sommertagen der gesamte Fernwärmbedarf abgedeckt werden! )
Auch wenn die Fernwärme vor allem im Winterhalbjahr abgenommen wird und deshalb auf das ganze Jahr gerechnet der Gasverbrauch des Heizkraftwerks der EWP nur um 0,5 % gesenkt wird, ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Und nicht nur in Brandenburger Stadtwerken, sondern deutschlandweit entstehen Untersuchungen zufolge "... fünf große Solarthermieprojekte der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (14.800 m²), in Potsdam (5.000 m²) in Halle (5.100 m²), in Bernburg (8.600 m²) und in Ettenheim (1.700 m²). Bereits im Frühjahr haben die Stadtwerke Erfurt eine Anlage mit rund 1.700 Quadratmeter Kollektorfläche in Betrieb genommen. ..." https://www.solarserver.de/2019/11/26/stadtwerke-e...
Barbara, danke für Deinen interessanten Kommentar mit Links!
'Einschornsteinsiedlung' finde ich sehr kreativ, und dieser schöne Name ist völlig neu für mich, manch andere Siedlung dieser Art könnte auch so genannt werden!
Schönen 3. Advent für alle, besonders für die mit Bezug zum Ruhrgebiet! :-)