Kröten im Hausgarten
Es ist immer etwas Besonderes und dient dem Allgemeinbefinden, wenn im Hausgarten oder in der Nachbarschaft allerlei Getier aufwartet. Was hatte ich in den zurückliegen Jahren schon alles erlebt. Ein Fuchs erwies sich in den achtziger Jahren als besonders hartnäckig. Er war richtig süchtig auf Hauslatschen und auch Schlüssel, die er in seinen Bau verschleppte. Dann zeigten sich auch Rehe, die aus dem nahegelegenen Wald regelmäßig in den hundert Meter entfernten Hausgärten erschienen und wenig Scheu vor den Bewohnern hatten. Man konnte sie in aller Ruhe und ohne Scheu fotografieren. Ein Eichelhäher fand Gefallen an den Früchten unseres Kirschbaumes, war nicht zu vertreiben und war der „Hauptdarsteller“ eines Aufsatzes meines Sohnes. Es stand für die Klasse die Aufgabe, ein besonders Ferienerlebnis zu schildern. Das hat er mit Bravour gelöst.
Was konnten wir alles an Getier in unserem Garten beobachten. Igel, Frösche, Tauben, Spechte und viele Arten von Singvögeln. Regelmäßig wurden Nistkästen belegt und viele Junge ausgebrütet. In diesem Jahr hatten wir besonderes Glück, den Nestbau eines Amselpärchens, das Ausbrüten, Schlüpfen, Füttern und Ausfliegen der Jungen unmittelbar verfolgen zu können. Das Nest konnte man von der Leiter gut beobachten, Es war in einer Pergola mit wildem Wein angelegt.
Auch eine kleine Wasserschildkröte suchte ergebnislos ihren Weg in den nahegelegen See. Ich fing sie ein, wollte sie nicht den Tücken des Straßenverkehrs aussetzen. Nach Konsultation mit einem in der Nähe wohnenden Revierförster trug ich die Schildkröte zum See, setzte sie ein und konnte nur noch sehen, wie sie blitzschnell zu einem Tauchvorgang ansetzte und verschwand.
Einmal mussten wir tatenlos mit ansehen, wie ein kleiner Frosch aus Nachbars Garten kam und angstvoll vor einer Schlange die Flucht ergriff, in großen Sprüngen versuchte dem Unheil zu entrinnen. Es gelang ihm nicht, wir mussten fassungslos mit ansehen, wie er von der Schlange ergriffen und verschlungen wurde.
Als ich jetzt am 15. August 2009 abends gegen 21.00 Uhr in der Dunkelheit mit meiner Frau auf der Terrasse den Sommerabend genoss, hatten wir ein besonderes Erlebnis. Ich wollte den noch geöffneten Sonnenschirm schließen, er war ca. drei Meter entfernt, als ich ein nicht differenzierbares Geräusch auf dem Terrassenboden hörte. Ich schaltete das Licht ein und wir sahen eine verirrte Kröte von respektabler Größe von ca. 15 cm, die verzweifelt versuchte, den Weg ins Freie zu finden. Ich half ihr dabei und sie verschwand in der Dunkelheit.
Am Sonntag wollte ich einen schief im Steingarten stehenden großen Stein richten, als mich diese Kröte anschaute. Fast hätte ich sie mit einem Gartengerät verletzt, da sie kaum wahrnehmbar unter dem Stein verborgen dort die Nacht verbracht hatte. Ich sicherte sie provisorisch um sie in aller Ruhe zu betrachten und auch fotografieren zu en. Dann ließ ich sie frei und sah, wie sie unter einem 80 cm hohen Tannenbaum Unterschlupf fand und sich von außen dann kaum noch sichtbar, in den Boden eingrub. Auch auf dem Bild ist sie nur für ein geübtes Auge sichtbar.
Am nächsten Tag war sie nicht mehr auffindbar. Ich muss also bei Gartenarbeiten sehr aufmerksam sein, um sie nicht zu verletzen.
Ich habe jedoch gehört, dass Kröten im Garten den Menschen Glück bringen sollen.