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Steigt der Meeresspiegel schneller?

Anlässlich der gestrigen langen Nacht der Wissenschaften auf dem Potsdamer Telegrafenberg antwortete Prof. Stefan Rahmstorf in seinem Vortrag: ja, und zwar bis zum Jahr 2100 könnte der Meeresspiegel über 1 m ansteigen. Das Schlimme sei aber: Selbst wenn alle Treibhausgasemissionen sofort aufhören würden, würde trotzdem in den folgenden Jahrhunderten der Meeresspiegel weiter ansteigen.
Schon der bisherige von unseren Treibhausgasen verursachte Anstieg des Meeresspiegels (um bislang knapp 20 cm) verschlimmert die Sturmfluten in ihrer Wirkung erheblich. Beispielsweise verlassen mehr und mehr junge Leute des Inselstaates Tuvalu ihre Heimat und gehen nach Neuseeland.

Der Meeresspiegelanstieg kommt zustande durch die Ausdehnung der Wassermassen aufgrund der Temperaturzunahme in den Ozeanen und das Abschmelzen der Gletscher und der Eisschilde auf Grönland und der Antarktis. Das Grönlandeisschild sei als Überbleibsel der Eiszeit instabil, d. h. Ist erst einmal der Abschmelzprozess richtig in Gang gekommen, ist er nicht mehr aufzuhalten. Das Grönlandeis würde den Meeresspiegel um 7 m ansteigen lassen.
In zurückhaltendem Ton machte der Klimaforscher den Ernst der bedrohlichen Lage klar. Er erwähnte auch Christian Schwägerl, der in Spiegel-online einen überaus lesenswerten Essay dazu geschrieben hat, siehe www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,628407,00.html

Aber auch Lösungsvorschläge, wie etwa ein gesamteuropäisches Stromverbundnetz mit Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerken blieben nicht unerwähnt.
Zum Schluss äußerte Rahmstorf die Erwartung, dass in Kopenhagen Ende des Jahres endlich ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll beschlossen wird, das eine deutliche Minderung der Treibhausgasemissionen vorschreibt. Je länger man mit Maßnahmen wartet, desto schwieriger wird das Umsteuern. Klimaschutz ist ein Wettlauf mit der Zeit. Siehe auch www.ozean-klima.de

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9 Kommentare

"Es kommt mir doch recht zynisch vor, einfach nichts zu tun, statt vorsorglich die Dinge zum besseren zu wenden"

Und mir kommt es dämlich vor, rein ideologische Aktionismen durchzuziehen, die real nichts bringen.

"Eine küstennahe Siedlung aufzugeben, wird nicht leicht sein."

Innerhalb von einigen Jahrhunderten wird das sicher kein Problem darstellen (aufgebaut hat man manchen Ort in kürzerer Zeit).
Atolle sind schon immer mitgewachsen (und ihre Siedlungen mit).
Und ob aufgegeben werden muss, muss man am Einzelfall betrachten.
Venedig existiert schon ewig. Halb Holland ist künstlich dem Meer entrissen worden. Usw.

"So wie bei New Orleans soll es wohl nicht wieder ablaufen."

Wenn ich mich richtig erinnere, sind da primär Stellen abgesoffen, die man künstlich erschaffen hat - ähnlich dem Oderbruch - was ja nun nicht primär am Klimawandel liegt, sondern am künstlichen Abringen (und da muss man eben ständig gegen die Natur kämpfen).

"Ganz aktuell bringt der spiegel-Online wieder einen Beitrag zur Erderwärmung"

Da steht "Schmutzpartikel in der Atmosphäre, insbesondere Sulfat-Aerosole, erzeugten nämlich einen gewissen Kühleffekt und verhinderten so im Moment noch eine stärkere Temperaturzunahme" - lustig, wir sollen also die Luft verschmutzen, damit der angebliche Klimawandel nicht kommt ;)

Und mit "in dem der Anstieg des Meeresspiegels wie auch Gletschereis-Verluste in Grönland und der Antarktis noch Jahrhunderte andauern" werde ich noch bestätigt. Wenn es überhaupt passiert, dauert es lange.

Und der Rest sind - wie immer - Spekulationen. Zwar Spekulationen von Fachleuten, aber seit man weiß, dass die auch mal rumspinnen (beim Klima z.B. der Erfinder der Hockeystick-Kurve), sollte man selbst das mit Vorsicht genießen.

Erst vor ca. 3 Wochen kam diese Meldung:
www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Klimawandel+weit+schlimmer+als+befuerchtet,6,a13916.html

Immer so dramatisch...

"die Zerstörung der weltweiten Ökosysteme"

Welche Zerstörung? Zwei Meter Anstieg des Meeresspiegels innerhalb einer langen Zeit ist doch eine Kleinigkeit für die Erde. Da gab es schon dramatischere Veränderungen.

"Wissenschaftler gehen davon aus, dass der weltweite Energiebedarf zwischen 2005 und 2030 um 55 Prozent ansteigen wird. Sollte die Nachfrage auch weiterhin mit fossilen Brennstoffen gedeckt werden, wäre der Weg in die Katastrophe bald erreicht."

Die Berufswarner verschätzen sich schon mal.
Und warum gehen ausgerechnet jene Kreise davon aus, dass wir dann noch viel fossile Brennstoffe haben, die sonst immer davor warnen, dass uns die fossilen Brennstoffe ausgehen werden?

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