Wasserball-Lokalderby verspricht brodelnde Atmosphäre
OSC Potsdam muss in Brandenburg ran/Noch im freie Plätze im Fanbus
Das Marienbad in Brandenburg wird am Sonnabend brodeln. Wenn im Bundesliga-Lokalderby das Wasserball-Team des ASC Brandenburg 17 Uhr den OSC Potsdam empfängt, geht es nicht nur um zwei Punkte. „Wir wollen erneut beweisen, dass wir die Besten im Land sind“, so Jacob Drachenberg, der in den letzten Partien zweimal den angeschlagenen Potsdamer Kapitän Gregor Karstedt als Spielführer vertrat. Vollkommen hat Karstedt seine Brustkorbprellung aus der Partie gegen den SV Krefeld von Ende Januar noch nicht verdaut, wird aber gegen Brandenburg dabei sein. „Das lass ich mir nicht entgehen“, sagt der 24-Jährige. „In so einem Spiel tut nichts weh.“
OSC-Coach André Laube ist indes zurückhaltend in seiner Prognose. „Es wird die Mannschaft gewinnen, die trotz aller Emotionen den kühleren Kopf bewahrt“, denkt der Trainer, dessen Team in den letzten Wochen Leistungen „von unterirdisch bis großartig“ abruft. „Mit einer Vorstellung wie letzten Sonnabend gehen wir reglerecht unter“, blickt er auf das Heimspiel gegen den Tabellen-Vorletzten der Aufstiegsrunde SV Brambauer zurück. Nach einem Drei-Tore-Rückstand gegen die nur zu acht angereisten Süd-Westfalen gewann der OSC erst durch ein furioses Schlussviertel noch 10:8 (0:1, 2:4, 3:2, 5:1).
Besser verkaufte sich der Aufsteiger aus Potsdam, der seit zehn Spielen keinen Punkt im deutschen Oberhaus verloren hat, in den Partien gegen die Spitzenteams der unteren Bundesliga-Runde (Plätze 9 bis 16). Tabellenführer SV Krefeld trotzten sie ein 12:9 ab und dem Dritten SV Weiden ein 7:5. Gegen Brandenburg, die nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen auf den fünften Rang abgerutscht sind, siegte Potsdam im Dezember am Luftschiffhafen 9:7. „Diese Siege haben wir aber allesamt zu Hause geholt“, warnt Laube. „Ob wir auch auswärts gegen Mannschaften dieses Kalibers gewinnen können, zeigt sich nun erstmals in Brandenburg.“
Der ASC hat sich in den letzten Monaten entwickelt. Nach einer zwischenzeitlichen Siegesserie kletterten die Fritze-Bollmann-Städter bis auf den dritten Rang. „Gegen Magdeburg haben die Brandenburger ein bärenstarkes Spiel gemacht“, erinnert sich Potsdams Center Florian Lemke, der beim 17:14 im Marienbad war.
Derzeit liegt der ASC mit 13:11 Punkten und 114:110 auf dem fünften Platz der Aufstiegsrunde der Deutschen Wasserball-Liga. Noch besteht die Möglichkeit, auf den vierten Platz zu klettern, was in der ersten Play-Down-Runde ein Spiel mehr Heimrecht bedeutet. Für den OSC Potsdam geht es um die Verteidigung des zweiten Ranges (22:2 Punkte/137:93 Tore), der die Möglichkeit bietet, noch in die Meisterrunde aufzusteigen. Der SV Weiden liegt mit nur vier Minuspunkten Rückstand auf Lauerstellung, hat aber mit den Auswärtsaufgaben beim SV Krefeld am Sonnabend und tags darauf bei Aegir Uerdingen ein ebenfalls schweres Programm.
Um das Unterfangen „Sieg in Brandenburg“ möglich zu machen, werden einige Schlachtenbummler die OSC-Jungs begleiten. 14.15 Uhr wird ein Fan-Bus am Sonnabend von der Schwimmhalle am Brauhausberg starten. Kurzentschlossene können da noch zusteigen.