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Deutsches Sensationsgold

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Potsdams Wasserballer gewinnen überraschend D-Jugend-Meisterschaft

Der OSC Potsdam hat am Wochenende erneut deutsche Wasserball-Geschichte geschrieben. Nach dem Gewinn der nationalen C-Jugend-Meisterschaft 2004 als erste Mannschaft aus den neuen Bundesländern gelang den Havelstädtern ein weiteres Novum. Der OSC ist der erste Verein in Deutschland, der mit dem Sieg in der Jugend D (Jahrgang 95/96) am Wochenende Gold in allen vier Altersklassen holte. Dieser inzwischen sechste deutsche Titelgewinn in gut vier Jahren war in seiner Entstehung an Dramatik allerdings nicht zu überbieten.
In Berlin-Schöneberg siegten die Potsdamer am Sonntag gegen den bis dahin alles dominierenden Gastgeber SG Neukölln im Endspiel 14:12 (3:4, 2:3, 6:2, 3:3) und erkämpften sich damit über den gewonnen Direktvergleich den ersten Rang. Auf Medaillenkurs gingen die vom erst 18-jährigen Junioren-Nationalspieler Philip Uhlig gecoachten Jungs bereits in den Spielen am Freitag und Sonnabend. Gegen den SV Vogtland Plauen siegte der OSC sicher 22:11 (6:3, 6:3, 2:4, 8:1). Der westdeutsche Meister ASC Duisburg unterlag der Uhlig-Sieben Samstag-Mittag 9:19 (2:5, 1:6, 4:4, 2:4). Gegen Süd-Meister Wasserfreunde Fulda taten sich die Havelstädter zunächst schwer, gewannen aber schließlich 23:11 (5:3, 6:5, 7:3, 5:0).
Nicht auf der Höhe des Geschehens präsentierten sich die Potsdamer jedoch am Sonntag-Vormittag gegen die Wasserfreunde Spandau 04. Der Nachwuchs des Serien-Meisters steckte trotz eines 3:6-Rückstands nicht auf und siegte nicht unverdient 12:10 (3:4, 3:3, 4:1, 2:2). Die heimlichen Titelträume schienen geplatzt, doch der letzte Turnierabschnitt am Nachmittag brachte alles noch einmal „durcheinander“.
War der 16:13-Sieg Plauens gegen Fulda um den fünften Rang nicht sehr überraschend, sorgte das 11:11-Unentschieden Spandaus gegen Duisburg durchaus für Furore. „Dieses Remis eröffnete uns plötzlich sogar wieder die Goldchance“, so Uhlig. „Daran, dass uns dieses Kunststück tatsächlich noch gelingt, glaubte in der Halle aber kaum einer.“ Aus der ungewöhnlichen Konstellation – bei Sieg Gold, sonst Bronze – heraus, machten seine Schützlinge das „Spiel ihres Lebens“ gegen die SG Neukölln. Die Süd-Berliner gingen als klarer Favorit in dieses regelrechte Endspiel. Mit 8:0 Punkten und 93:29 Toren fegten die Hausherren bis dahin alle Gegner aus ihrer Halle, doch die Potsdamer ließen sich nicht beeindrucken und kämpften bis an ihre Belastungsgrenze. „Unglaublich, wie einige Spieler über sich hinaus wuchsen“, schwärmte Coach Uhlig. „Allen voran Center Leonard Grütte.“ Seine sensationelle Turnierleistung, die ihm auch die Berufung ins All-Star-Team verschaffte, krönte er im Endspiel. In einer unglaublichen Energieleistung erzielte der 13-Jährige fünf Treffer und brachte den OSC auf Gold-Kurs. Insgesamt machte Grütte 29 Tore und war damit hinter Vincent Hebisch von den Wasserfreunden Spandau 04 (38 Treffer) zweitbester Schütze des Turniers.
„Eine Medaille war unser Ziel. Dass es Gold wird, ist unglaublich“, so der überglückliche Uhlig, der als Spieler selbst an den fünf bisherigen Titelgewinnen beteiligt war. „Ich brauche erst einmal ein paar Tage, um diesen Erfolg zu realisieren.“
Potsdam: Maximilian Stolte, Philipp Boreck (1), Max Kössler (4), Henry Jaeschke (2), Julian Drachenberg (19), Sascha Herold (14), Lukas Küppers (11), Leonard Grütte (29), Paul Müller (2), Ferdinand Korbel (6)

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