Anna Rogowska springt Meetingrekord zum Jubiläum im Stern Center
Von Gerhard Pohl
Der neue Meetingrekord von 4,62m durch Anna Rogowska (POL) war unumstritten der Höhepunkt des X. Internationalen Stabhochsprung – Meetings von Potsdam. Im Stern Center meisterte die Olympiadritte von Athen 2004, im zweiten Versuch diese Höhe. Damit warf sie den berühmten „Federhandschuh“ für die tags darauf folgende Herrenentscheidung, wo der Rekord seit 2001 bei 5.85m steht. Die Polin gewann bereits 2005 dieses Meeting, wo sie auch ihre noch bestehende Bestleistung von 4,60m sprang. Rogowska gehört nun neben Pavla Rybova (CS) -2003/2008 - zu den Athletinnen, die in Potsdam zweimal erfolgreich waren. Unmittelbar vor dem Wettkampf sagte sie, „ich will hier die 4,72m angehen“ und das hat sie auch, scheiterte aber zweimal unter dem begeisterten Beifall der zahlreichen Zuschauer, nur denkbar knapp. „Ich denke, bei den nächsten Wettkämpfen diese Höhe springen zu können“, äußerte sie nach ihrem Sieg und dachte dabei sicherlich an die bevorstehenden europäischen Hallentitelkämpfe – da möchte sie ihren bereits 5 international ersprungenen Medaillen, noch eine weitere hinzufügen und da sollte man schon Höhen über 4.70m anbieten. Rogowska verwies Tatjana Polnova (RUS) sowie Kristina Gatschiew (GER), die 4,42m bzw. 4.22m überquerten, auf die Plätze.
Elf Athleten traten in der Herrenkonkurrenz am Sonnabend an, unter ihnen der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008, Denis Yurschenko (UKR), welcher bereits das letzte Springen im Stern Center mit 5,70m für sich entscheiden konnte. Er spielte aber diesmal in der Entscheidung keine Rolle und musste sich mit dem 9. Platz (5.36m) begnügen. Den souveränsten Eindruck hinterließen während der Konkurrenz die Sieger von 2006, Maksim Mazuryk (UKR) und Yeremy Scott (USA) doch für beide war bereits schon bei 5,56m Schluss. Und da brachte sich einer in das Gespräch, nachdem die beiden die 5,66m nicht schafften, mit dem sicherlich die wenigsten gerechnet hatten, der spätere Sieger, Michael Ballner (CS), auch schon oft Gast von Meetings unseres Vereins. Jetzt kam es zu einer äußerst seltenen Situation im Stabhochspringen, diese drei Athleten hatten alle den 1. Platz mit 5.56m inne und das heißt entsprechend der IWR, es muss zu Ermittlung des Siegers ein Stechen durchgeführt werden. Dieses gestaltete sich zu einer spannenden Angelegenheit, welche den zeitlichen Rahmen des Springens um einiges nach hinten verschob, dass nahm man aber gern mit. Am Ende setzte sich dann Ballner, der als Einziger, nach mehreren nicht überquerten Höhen, die 5.51m schaffte und errang damit den siebenten Gästeerfolg. Zuvor beendete Yeremy Scott seinen Wettkampf bei den wieder aufgelegten 5.56m. Für den Sieger und die beiden zweitplatzierten Mazuryk und Scott gingen 5,56m in das Protokoll ein, eine Höhe, wo man durchaus ein paar mehr Zentimeter erwartet hatte. Den letzten deutschen Sieg gab es 2003 durch Björn Otto, ersprang damals 5,72m.
Neben den obligatorischen Siegerpokalen gab es für den Herrensieger durch den Centermanager, Stefan Raml, eine Torte, welche sicherlich die Siegerin mit Meetingrekord bei den Damen, Anna Rogowska, die auch verdient hätte.
Innerhalb dieser Veranstaltung fanden noch drei Nachwuchsspringen statt, wo wie schon in den vergangenen Jahren, erneut etliche Bestleistungen aufgestellt wurden. Die herausragendste Leistung schaffte dabei der B-Jugendliche Carlo Paech (SV elektronik Hohen Neuendorf), der 5.01m überquerte.
Eingeleitet wurde das „Zehnte“ durch ein Springen für jedermann. Ein rundum gelungenes Rahmenprogramm an allen Tagen, an dem sich viele potsdamer Sportvereine und die Tanzschule Kurrat aus Teltow beteiligten – großes Dankeschön ihnen – einschließlich den fleißigen Helfern vom SC Potsdam e.V. sowie Sponsoren, brachte einen würdigen Rahmen und eine insgesamt durchweg gelungene Jubiläumsauflage, die wieder von tausenden Gästen besucht wurde.
Dieses Sprungmeeting von überregionaler Bedeutung ist fest im Terminkalender der Landeshauptstadt etabliert und hat sicherlich 2010 für die elfte Auflage dieses Spektakel der Leichtathletik, wieder einen Platz.