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4. Potsdamer Kanalsprint

Glück, Pech und Spaß auf dem Stadtkanal

Zwei Lokalmatadore gewannen beim 4. Kanalsprint der Kanuten, zu dem auch ein Neu-Australier kam

Von Michael Meyer

Aus solchem Holz sind Kanuten geschnitzt: Bis gestern früh um halb drei feierte Stefan Kiraj vom KC Potsdam beim Abi-Ball der Potsdamer Sportschule sein Abitur – und gestern Nachmittag freute er sich auf dem extra gefluteten Potsdamer Stadtkanal als Zweiter des 4. Kanalsprints über einen Achtungserfolg. „Das war ein schöner Höhepunkt“, meinte der 19-Jährige, dessen Eltern Gundula und Peter extra aus Spremberg in Potsdams City gekommen und sichtlich stolz auf den Sohnemann waren. „Mit der heutigen Prämie“, meinte der, „ist mein Führerschein finanziell gesichert.“

Kiraj hatte im Canadier-Halbfinale – angefeuert von 5000 schaulustigen Potsdamern – den Altmeister und Olympia-Mitfavoriten Andreas Dittmer (Neubrandenburg) aus dem Rennen geworfen und im Endlauf nur einen knappen Rückstand auf seinen Klubkameraden Sebastian Brendel. Der hatte zuvor bei den Weltcups den Olympia-Ausscheid gegen Dittmer verloren und reist nun nur als Reservist mit nach Peking. „Der Sieg heute ist nur eine kleine Entschädigung, hat aber trotzdem Spaß gemacht“, so Brendel. Er erhielt – wie jeder Sieger – 1000 Euro Prämie, die Zweiten bis Vierten bekamen je 750, 500 beziehungsweise 250 Euro.

Fanny Fischer hatte gestern zweimal Pech. Zuerst in der zweiten Hauptrunde, als sie im Duell mit Conny Waßmuth (SC Magdeburg) nach der Hälfte der 170 Meter kenterte. „Da war ’ne große Welle“, erzählte sie später. „Das ist mir letztmals beim 1. Kanalsprint auch hier passiert…“ Im trockenen Trikot ihrer Klubkameradin Birka Zimmermann kämpfte sich die 21-Jährige über Hoffnungslauf und Halbfinale trotzdem in den Endlauf, in dem sie erneut Pech hatte – die Tagesform entschied diesmal für Nicole Reinhardt vom WSV Lampertheim, vor der sie im vergangenen Jahr gewonnen hatte. „Platz zwei ist auch okay“, meinte sie, und Reinhardt erklärte: „So ein Sprint-Sieg hat auch viel mit Glück zu tun.“ Im August werden Fischer und Reinhardt bei den Olympischen Spielen in Peking gemeinsam im Zweier- und – mit der gestrigen Drittplatzierten Katrin Wagner-Augustin aus Potsdam sowie der in der 2. Hoffnungsrunde gescheiterten Carolin Leonhardt (Mannheim) – im Viererkajak für Deutschland paddeln.

Bei den Kajak-Männern feierte Ronald Rauhe vom KC Potsdam durch einen Final-Erfolg über seinen Klubkameraden Lutz Altepost seinen dritten Kanalsprint-Sieg. „Je kürzer die Strecke ist, um so mehr liegt sie mir. Wobei hier nicht nur das Sportliche, sondern auch der Spaß zählt“, sagte er anschließend, während Altepost einräumte: „Ronny ist unschlagbar für mich. Ich bin schon froh, bis ins Finale gekommen zu sein.“ Dritter wurde Norman Bröckl (ProSport Berlin).

Die gesamte bislang nominierte Olympia-Kanuflotte Deutschlands präsentierte sich gestern bei Kaiserwetter dem Potsdamer Publikum – aber nicht nur die. Mit Torsten Lachmann war auch ein Canadier-Spezialist am Start, der in Peking für Australien im C1 über 500 und 1000 Meter um olympische Meriten paddeln wird. „Das hing lange am seidenen Faden“, erzählte der 26-Jährige, der einst für den KC Potsdam paddelte, ehe er sich während der Kanumarathon-WM 2005 in Australien spontan entschied, dort zu bleiben. In den beiden folgenden Jahren durfte er schon für Australien bei Weltmeisterschaften starten, da sich die Kanu-Verbände beider Länder darüber geeinigt hatten. „Für Olympia brauchte ich aber die Genehmigung des IOC, die erst am 4. Juni eintraf. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet“, berichtete Lachmann, der auch erst seit März australischer Staatsbürger ist. „Erst danach begann ich auch mit dem Training für Peking“, erklärte er. Nach dem Weltcup in Duisburg fuhr er zu seinen Eltern nach Schwedt, seit einer Woche bereitet er sich bei seiner alten Potsdamer Trainingsgruppe im Potsdamer Luftschiffhafen auf Olympia vor. „Die Bedingungen hier sind einmalig. Ich bleibe noch drei Wochen und komme langsam in Schwung“, meinte Lachmann, der beim Kanalsprint in der 2. Hoffnungsrunde gegen Sebastian Brendel ausschied. „Spaß gemacht hat’s trotzdem“, sagte er.

PNN

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