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Zilly. Ein Ort, den kaum jemand kennt, der aber mit zwei Besonderheiten überrascht.

Bikerschmiede, man muß sie gesehen haben.

Der Ort Zilly in Sachsen Anhalt liegt abseits jeder Durchgangsroute. Niemand hätte mich überreden können, ausgerechnet Zilly zu besuchen. Ich hätte dort nichts anderes erwartet als bestenfalls einen kleinen, verschlafenen Ort unter vielen in Sachsen Anhalt. Das Puppenstubenstädchen Osterwieck, welches ich gerade auf der vergeblichen Suche nach einem Kaffee durchwandert hatte, verstärkte meine Befürchtung und letztlich war es nur ein kleines Burgsymbol auf meiner Autokarte, welches mich dann doch noch nach Zilly führte, weil ich "gerade in der Gegend" war. Ich lenkte also mein kleines Motorrad weiter nach Osten, nicht ohne mir fest vorzunehmen, das dieser Ort mein Umkehrort sein müsse, um rechtzeitig im "Hellen" wieder zuhause zu sein. Ein 125 er Motorrad ist keine Rennmaschine, und so wird der Leser sicher verstehen, was mich zu meiner Eile trieb.
Dann kam alles anders. Das Schloß und die Gartenanlage, welche ich in einem früherem Beitrag schon vorgestellt hatte,

http://www.myheimat.de/nordstemmen/kultur/spontana...

durchstreifte ich bei untergehender Sonne und mancher "schiefe Blick" der aufmerksamen Ortsbürger traf mich und ich konnte spüren, wie sie versuchten, mich in irgendeine Kategorie einzuordnen.
Ich erlöste sie davon, mich gedanklich in eine "falsche Kiste" zu stecken, indem ich mich für das Dorf interessierte und dies damit zu erkennen gab, indem ich Gespräch mit einigen der Bewohner begann. Überraschen schnell tauten die Menschen auf. So erfuhr ich - wie so oft bei solchen Gelegenheiten - vieles über das Dorf selbst, die Vergangenheit noch zu DDR Zeiten und die gegenwärtigen wirtschftlichen Gegebenheiten, die Umgebung, das Schloß und auch etwas über das "Museum", vor dem ich mich besonders augiebig mit einigen Leuten unterhielt. Die Sonne warf bereits lange Schatten und vor diesem dunklenHintergrund beeilte ich mich, noch einige Fotos zu machen. Das "Museum" mag man als solches bezeichnen. Irgendwie ist es auch etwas i diese Richtung. Würde jemand die Bezeichnung "Schrottplatz" gebrauchen, könnte ich das auch verstehen aber letztlich sind die meisten Museen in irgendeiner Weise "Schrottplätze" - die Betreiber der Museen ohne Rost bitte ich für diese Bezeichnung um Entschuldigung! - man könnte aber auch vornehm sagen: Lagerplatz für alte, erhaltenswerte Gegenstände, die im Moment auf Restaurierug warten.
Egal wie man es sehen will, dieses sogenannte "Bikermuseum" scheint nach Auskunft der Anwohner international in "Fachkreisen" sehr bekannt und beliebt zu sein. So gesehen, trägt es immerhin dazu bei, den Ort Zilly eben nicht nur als einen unter vielen von verschlafenen Orten in Sachsen Anhalt zu sehen, sondern in seiner überwiegend braunen Vielfalt an alten Maschinen bis hin zu Dampfmaschinen, Wekzeugen und Munitionskisten einen nicht alltäglichen Kulturtreffpunkt zu bilden.
Irgendwie war ich von dem Sammeleifer des Eigentümers beeindruckt, obwohl ich selbst eher ein Mensch "des Wegwerfens" bin. Doch, bei allem "Rost": 4 Sterne für Zilly, trotz oder wegen seines einzigartigem Museums!

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5 Kommentare

Eine gelungene Dokumentation mit Fotos und Worten.
Einige Exponate würde ich gerne restaurieren.

Udo, meinen Infos zufolge, findet dort jährlich ein großes Treffen vieler Motorradenthusiaten aus ganz Deutschland statt. Ich meinte aus einem Gespräch mit einem Anwohner herausgehört zu haben, dass auch Gegenstände verkauft werden. Es ist nicht besonders weit dorthin und es würde sich anbieten, auf dem Weg von und zu Deiner Verwandtschaft hier in der Gegend mal dort vorbei zu schauen oder anzurufen.

Hallo Wolfgang,
ich, ein rostiger Museumsmann hätte mir gern auch einmal Zilly angesehen.
Dank Deines gelungenen Beitrags muß ich mir die Reise aber nun doch nicht mehr antun.
Mit freundlichem Gruß,
Rolf

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