WWM: An der Million vorbeigeschrammt – Glück oder Pech?
Der gestrige Kandidat bei „Wer wird Millionär“ hätte fast die Million geknackt. Lange hatte er keinen Joker gebraucht, viel gewusst und vertraute schließlich bei der 500.000 Euro Frage auf seine Intuition. Gute Entscheidung, denn bei den „braunen Langohren“ handelte es sich tatsächlich um Fledermäuse und so ist der Kandidat bei der Millionenfrage angelangt. Auch die hätte er richtig beantworten können, traut sich dann aber nicht und nimmt die 500.000 Euro mit nach Hause.
Jetzt denkt sich jeder wie ärgerlich das sein muss. Da hat jemand die Chance auf eine Million Euro, weiß auch noch die richtige Antwort und traut sich dann nicht! Aber war es vielleicht besser so? Ist der Kandidat mit 500.000 Euro sogar glücklicher, als wenn er jetzt wirklich Millionär geworden wäre? Wie geht es den Menschen, die auf einmal eine sechsstellige Zahl auf ihrem Konto haben? Die früheren Gewinner von solchen Geldsummen sind nicht immer glücklich damit.
Ein Lottogewinner beispielsweise rannte durch das viele Geld in sein Unglück. Er schenkte allen Menschen die ihm wichtig waren teure Autos. Verlor dann aber seinen Führerschein, trotzdem fuhr er weiter mit seinem Auto. Geldstrafen konnten ihm bei seinem Budget schließlich nichts anhaben. Er übertreibt es aber und wandert so ins Gefängnis. Er ist sogar zu geizig Geld zu bezahlen um auf Bewährung frei zu kommen. Sein Geschäft geht damit pleite, keiner seiner Freunde oder Familienmitglieder kümmert sich um ihn oder seine Existenz. Als er wieder raus kommt hat er nichts. Kein Geld, keine Arbeit, keine Freunde. Mittlerweile arbeitet er wieder und kann sich so über Wasser halten. Seine Großzügigkeit und seine Nachlässigkeit mit seinem Gewinn haben ihm das Genick gebrochen. Ohne die Million hätte er diese Erfahrung wahrscheinlich nicht machen müssen. Das viele Geld war also kein Segen für den Lottogewinner.
Eine Frau gewann vor ein paar Jahren fünf Millionen Euro bei der SKL Show mit Günther Jauch! Sie schaffte es schließlich mit dem Geldsegen richtig umzugehen. Zuerst ließen es sich ihr Mann und sie richtig gut gehen. Sie badeten sozusagen in Champagner und ernährten sich von Hummer und Kaviar. Außerdem kauften sie sich eine Villa und ein paar Autos. Shoppen bis zum Umfallen war angesagt. Sie genossen das Geld in vollen Zügen. Doch mittlerweile ist auch bei diesen Millionären der Alltag wieder eingekehrt. Der Mann geht sogar wieder arbeiten. Er braucht das einfach, er muss etwas tun, er braucht eine Aufgabe.
Der letzte Gewinner bei „Wer wird Millionär“ hat nicht einmal aufgehört zu arbeiten. Er besitzt eine Konditorei und denkt gar nicht daran sein Geschäft aufzugeben. Im Gegenteil: Er bezahlt seinen Mitarbeitern mehr und hat erst einmal eine neue Spülmaschine für sein Geschäft gekauft. Weiterhin bedient er die Gäste und sieht es als seine Aufgabe die Menschen mit seinen Köstlichkeiten zu ernähren. Er hat auch nicht vor mit dem Arbeiten aufzuhören. Das Geld hat ihm lediglich seine Existenzängste genommen. Aber das ist ja auch schon mal etwas.
Nicht immer ist der große Millionengewinn ein Segen. Die plötzlichen Millionäre sind vollkommen überfordert mit den enormen Geldsummen. Wissen nicht wie sie damit umgehen sollen. Immer mehr Leute sind auf einmal die „besten Freunde“. Sie können sich nicht mehr sicher sein, ob die Menschen wirklich mit ihnen befreundet sein wollen oder ob sie nur einen Teil vom Kuchen abhaben möchten. Der Geldsegen kann also auch schnell zum Fluch werden. Je nachdem wie damit umgegangen wird.