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unterdrückte Amtshandlung

Saukalt war’s am Sonntag, frostig und glatt.
Ich war in der Münchner Fußgängerzone unterwegs. In der Nähe des Jagdmuseums wurde ich mehr unfreiwillig Zeuge eines Gesprächs zwischen einer alten, gebrechlichen Frau, die mit einem Taschentuch gerade an ihrem Mantelsaum herum wischte und zwei gerade vorbei kommenden Polizeibeamten, die sie ansprachen:

„Ach herrje, Sie Ärmste, was ist denn mit Ihnen passiert?“, meinte einer der Beamten in fürsorglich freundlichem Ton.

„Ach..., grüß Gott Herr Wachtmeister“, meinte die alte Dame, „wie gut dass grad vorbei kommen. Da schaun’s nur her, as Knia hab’ i mir aufg’schlag’n, die Stümpf’ san hi und mei Mantel muaß wahrscheinlich a in’d Reinigung!“

„Ja..., aber..., wie ist denn des passiert?“ fragte der Polizist nach.

„Ach..., ausg’rutscht bin ich halt, auf’m Trottoir, weil’s nicht gestreut ham de Hammel, de g’scherten. Und unsereiner muaß dann immer ausbad’n, ned wahr?“

„Aber gute Frau, überall herrscht doch Streupflicht bei dem Wetter“, meinte der Polizist weiter, „wo war denn das, wo’s ausg’rutscht sind? Kommen’s, zeigen’s uns des a mal. Da machen wir doch sofort eine Anzeige, das wär’ ja noch schöner...!“

„Da, schaun s’ nur Herr Wachtmeister“, meinte die alte Dame, „gleich da vorne ums Eck war’s..., direkt vor’m Polizeipräsidium!“

„Ja Mütterchen...“, meinte da der andere Beamte, - allerdings in etwas dienstlicherem Ton -, „bei der Glätt’n, da muaß ma natürlich selber a scho a bisserl aufpass’n!“

Wolfgang Kreiner ©

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2 Kommentare

Ja, so ist die Welt - und doch ist es etwas Anderes, wenn Du Dich im Spiegel erkennst . Nette Geschichte. -ade-

Tja, da fällt einem echt nix mehr ein... man möchte lachen, aber irgendwie bleibt's auch im Halse stecken.

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