Schnarchkonzert im Federbett
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Schnarchkonzert im Federbett
© Brigitte Obermaier, Muenchen, 2003-08-18
Mein lieber Mann der hat es schwer.
Des Nachts hört er gar nichts mehr.
Er ist beschäftigt mit dem Schnarchen, ups.
Da nütz kein unsanfter Hieb, kein milder Schubs.
Beim nächsten Stoss wird er es besonders heiter.
Er dreht sich herum und schnarcht munter weiter.
Ich sitz im gemeinsamen Federbette senkrecht drin.
Bin von dem Schnarchkonzert schon ganz hin.
Er ruft zwischendurch verärgert ich bin doch wache.
Mir kommen die Tränen, hab nix zu lache.
Er macht mal kurz grrrr und pupupuuuh
Geschafft, jetzt ist endlich wieder Ruh.
Ich schlafe endlich wieder ein.
Da träum ich vom Sägewerk in Sankt Kathrein.
Ich halte mir die Ohren zu mit den Händen.
Schnarchen lässt mich hochziehen an den Wänden.
Her mit der Wäscheklammer klingt es in mir.
Ich zwicks ihm auf die steilaufragende Nase hier.
„AU“, schreit er und greift die Klammer.
Und wirft sie im hohen Bogen aus der Kammer.
Der Versuch war’s wert, hat jedoch nicht funktioniert.
Das Grrr und pfeifen klingt weiterhin ungeniert.
Ich pack mein Bett und mein Ruhekissen.
Im anderen Raum werde ich seine Töne nicht vermissen.