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Früher...

„Was sitzt du denn so da?“

„Was meinst du, wie sitze ich denn da?“

„Na ja, so gelangweilt. Früher hast du dich in meiner Gesellschaft niemals gelangweilt.“

„Ich langweile mich nicht, ich lese nur meine Zeitung.“

„Früher hast du in meiner Gegenwart aber nie Zeitung gelesen.“

„Seit ich mit dir verheiratet bin, bin ich ständig in deiner Gesellschaft, und irgendwann muss ich ja schließlich auch mal die Zeitung lesen. Oder soll ich damit warten, bis ich nicht mehr in deiner Gesellschaft bin?“

„Es passt dir wohl nicht mehr, dass wir verheiratet sind? Früher warst du glücklich darüber.“

„Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass es mir nicht passt, mit dir verheiratet zu sein.“

„Früher hattest du nicht die Gewohnheit, mir vorzuwerfen, ich lüge dich an.“

„Ich werfe dir keine Lügen vor, wie kommst du darauf? Was willst du überhaupt von mir?“

„Nichts will ich von dir. Ich möchte nur, dass du mich wie früher behandelst.“

„Aber, darum bemühe ich mich doch ständig.“

„Ja, aber früher musstest du dich nicht extra darum bemühen.“

„Meine Liebe, lass mich bitte damit in Ruhe!“

„Natürlich, ich kann dich selbstverständlich auch in Ruhe lassen. Ich möchte aber nur wissen, ob du früher auch so mit mir gesprochen hättest.“

„Hmmm...“

„Siehst du, darauf kannst du mir nicht einmal mehr ne Antwort geben. Früher waren dir die Gespräche mit mir schon angenehm, oder? Los, sag schon!“

„Ja.“

„Hör zu, meine Liebe, du redest so dummes Zeug, dass mir schon der Magen weh tut. Hör doch auf herumzufaseln, sonst trifft mich vielleicht auch noch der Schlag, und lass „Also, du gibst es endlich zu.“

„Was gebe ich zu?“

„Dass du jetzt anders zu mir bist, als früher.“

„Wovon redest du überhaupt?“

„Zum Glück hast du es gerade selber zugegeben. Sag mir ehrlich, warum bist du zu mir anders als früher?“

„Hör auf mich zu ärgern. Was willst du überhaupt von mir?“

„Ich will nur, dass du wie früher zu mir bist. Aber du kannst überhaupt nicht mehr so zu mir sein, wie früher. Aber, von mir aus, ist auch gut. Nur, dass es später nicht heißt, ich sei Schuld. Du alleine hast es so ge¬wollt.“

Was habe ich gewollt? Was redest du denn da für Unsinn?“

„Na, du hast eben selbst gesagt, dass du mich nicht mehr so liebst wie früher. Freut mich, dass du wenigstens das Gespräch darauf gebracht hast. Zumindest weiß ich nun, wie ich dran bin mit dir. Ab heute werde ich mir nicht mehr einbilden, du könntest zu mir wieder so sein wie früher.“
Lass mich nun endlich in Ruhe meine Zeitung le¬sen, verdammt noch mal!“

„Und du liebst mich noch? So wie früher? Und du bittest mich um Verzeihung für alles, was du mir in deiner Unüberlegtheit an den Kopf geworfen hast? Du Armer! Es ist dir peinlich, dass du es mit uns soweit hast kommen lassen. Ich denke, dass du nicht mehr so bist wie früher. Aber, na ja – ich bin nicht mehr böse. Vergiss es einfach...
Was sitzt du jetzt so da?“

„Warum, wie sitze ich denn da?“

„Na ja, so gelangweilt halt. Früher hast du dich jedenfalls nicht mit mir gelangweilt.“

„Mit dir, meine Liebe, langweilt man sich doch nicht... also das kann man nun wirklich nicht behaupten!“

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1 Kommentar

Erinnert stark an von Bülow!

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