Die perfekte Partnerschaft - Gibt es sie?
Wer kennt und wünscht sich das nicht? Keinen Streit, keine Probleme, keine Sorgen – dafür vollkommene Harmonie in der Partnerschaft. Hierfür gibt es keine Rezeptur, dies muss in einer Partnerschaft von beiden Geschlechtern erarbeitet werden.
Ein Auf- und Ab in einer Beziehung lässt sich selten vermeiden. Jede Partnerschaft, und sei sie noch so gut, hat irgendwann einen Tiefgang der überwunden werden muss. Das schwierigste ist, dass wir oft nicht wissen, wie wir das ändern können. Vielleicht ist es eine Lösung soviel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen und Verständnis für die Bedürfnisse des Partners aufzubringen. Wer wünscht sich nicht einen Partner, der einem jeden Wunsch von den Augen abliest, Verständnis aufbringt, dem anderen das Gefühl gibt, dass er der wertvollste Mensch für ihn ist.
Es ist ganz natürlich, dass je länger man zusammen ist, je mehr man seinen Partner kennt und je länger man zusammen lebt, der Partner zur Alltäglichkeit wird. Man kümmert sich weniger um den anderen und nimmt die Entwicklungen und Veränderungen des Partners nicht mehr wahr. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich der Partner vernachlässig fühlt. Schon kommen die ersten Zweifel, ob man für den anderen noch wichtig ist und er noch geliebt wird, so wie am Anfang der Beziehung.
Vermeiden kann man diese Unzufriedenheit des Partners eventuell, in dem man bereit ist, den Alltag auch mal ruhen zu lassen und vielleicht gemeinsam ein paar schöne und ruhige Stunden zu zweit zu verbringen, mit einem schönen Abendessen zu Hause oder in einem schönen Restaurant mit Kerzenschein und leiser Musik. Ein gemeinsames Beisammensein mit dem Partner kann neue Erkenntnisse schaffen und wieder eine Harmonie in der Beziehung schaffen.
Mit diesem kleinen Beitrag will ich einen Denkanstoss geben und vielleicht trägt er ja dazu bei, dass evtl. irgendwo eine Partnerschaft wieder neu aufblüht.
Alles Liebe
Angelika Huber
Liebe Angelika,
ich lese, dass Du mich sehr gut verstanden hast. Das Einzige, das mich ein wenig meine Stirn sich runzeln ließ, war das Wort Opfer.
Nach meinem christlichen Verständnis ist Christus das letzte Opfer. Ich verstehe das im Sinne des Hebräerbriefs.
Alles, was Du schreibst, kann ich unterschreiben, nur das Opfer nicht. Das ist ja doch die perfekte Partnerschaft, dass ich das, was ich tue, aus Liebe tue und nicht, um mich zu opfern.
Klar opfere ich mich für den anderen auf, aber ich es aus Liebe tue, ist für mich kein Opfer mehr - irgendwie. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
Opfer gibt es in der Liebe nicht. Ich gebe dem anderen gerne, ich helfe dem anderen gerne, ich rede mit dem anderen gerne und so weiter und so fort.
In der wahren Liebe steckt für mich kein Opfer.
Als wahrhaft liebender will ich nicht, dass sie meine geliebte sich für mich aufopfert, denn dafür ist sie mir viel zu wertvoll.
Nachtrag zu perfekt:
Das Wort "perfekt" kommt vom lateinischen Wort "perfectum". Das ist eine Perfektform, d.h. eine Vergangenheitsform. Die "perfekte" Liebe ist aber voller Leben, voller Lust, voller Freude, voller Energie. Da ist nichts vergangen.
per-fi-ce-re (perficio, perfeci, perfectum) heißt "vollenden, durchsetzen". Perfekt heißt auf deutsch vollendet. Ein vollendetes, ein perfektes Kunstwerk steht so für sich da. Es ist eben vollendet, aber eben starr. Daran darf nichts mehr verändert werden, denn dann wäre es nicht perfekt,wenn ich das Kunstwerk noch verbessern könnte.
In der Liebe sind wir also auf den Weg hin zur Perfektion, doch wir erreichen es nie, denn dann wäre unsere Liebe starr und ohne Leben, d.h. Veränderung mehr.
Liebe Angelika, mir ist das zu philosophisch.
Am Reformationstag sag ich es mit Martin Luther: "Gott hat Mann und Weib (Heute stünde da Frau, MM) so geschaffen, dass sie mit Lust und Liebe, mit Willen und von Herzen gern zusammenkommen sollen."
Mit diesem Satz an Eurer Seite und in Eurem Herzen kann Dein Partner und Du auf dem Weg zu perfekten Liebe sein - so denke ich.
Liebe Angelika, ich hoffe, meine Worte helfen Dir weiter: Dir eine beütete Zeit - mach es gut!
Dein Pfarrer Markus