Der Mensch und die Fähigkeit zu lieben

Das Wesen der Liebe offenbart sich in unendlich vielfältigen Gestalten. Das Gemeinsame, das was letztendlich die Liebe ausmacht, ist ganz Schlicht der Wunsch, einem anderen Gutes oder Wohlwollendes zu tun. Aber es gibt auch noch andere Vorstellungen davon, was wir unter Liebe verstehen. Manche meinen damit höchste Sinneslust, andere höchstmögliche Steigerung ihrer Erlebnisfähigkeit, wieder andere sehen in der Liebe den Sinn ihres Lebens und andere wiederum die höchste Vollkommenheit der Beziehung zweier Menschen zueinander.

Alles Können in der Liebe setzt zunächst einmal unsere Liebesfähigkeit voraus und über diese können wir verschiedene Aussagen machen. Die Liebesfähigkeit ist nicht geschlechtsgebunden, denn es gibt sie in der gleichgeschlechtlichen Liebe, wie auch in der heterosexuellen und sie unterscheidet sich darin nicht. Die Liebe ist auch nicht an ein Alter gebunden, denn wir begegnen ihr auf allen Altersstufen. Unsere Liebesfähigkeit ist auch nicht allein auf den Menschen beschränkt. Wir können auch Tiere oder die Natur lieben, die Kunst oder eine Muse. Wenn wir bei all dem Vorgenannten von Liebe sprechen, dann muss damit etwas gemeint sein, was unabhängig davon ist, wem sie sich zuwendet. Wir müssen offenbar eine Liebesfähigkeit oder eine Liebesbereitschaft besitzen, die aktiv werden will und sich jemanden oder etwas sucht, den sie lieben kann.

Wenn wir z. B. die Liebe zwischen Mann und Frau betrachten können wir sagen, dass Lust und Liebe immer zusammen gehören und wenn wir sagen, dass wir etwas mit Lust und Liebe tun, heißt das soviel wie: mit ganzem Herzen, mit unserem ganzen Wesen dabei sein.
Wo wir das vermögen, fühlen wir uns am reichsten und erleben die tiefsten Beglückungen.

Wenn wir im Stande sind zu lieben, dann wurde uns eine wundervolle Gabe mitgegeben.

Liebe Grüße
Angelika Huber