Winter in Waldperlach, Teil 39
Samstag, 8. 1.2011: 8°C, blauer Himmel, gelegentlich Quellwolken.
Gestern Abend hab ich endlich herausgefunden, wie man die Ergebnisse der Vogelzählung abgeben kann: NABU und LBV haben dazu ein Formular auf ihren Webseiten, das kann man ausfüllen und absenden. Hab das auch gleich gemacht, und dann festgestellt, dass in Bayern offenbar die meisten Beobachter ihre Daten an den LBV schicken (241 bis jetzt), aber nur wenige (17) an den NABU. Das spielt aber keine Rolle, da beide die Daten irgendwann zusammenführen.
Interessant ist, dass beide Organisationen laufend vorläufige Ergebnisse veröffentlichen, sortiert nach Regionen. Beim LBV sind es Listen mit den Top-20, beim NABU alle Vögel. Das war für mich besonders spannend, weil in München insgesamt 6 Kolkraben beobachtet wurden. Von drei Beobachtern – einer davon bin ich. Jetzt stellt sich mir die Frage: Leben in München (mindestens) 6 Kolkraben, oder haben drei Beobachter die beiden einzigen Kolkraben hier gesehen? Würde bedeuten, dass die anderen beiden Vogelzähler auch im Münchner Ostern leben.
Gestern Abend hab ich die Fotos noch weiter untersucht, und dabei mehrere Bilder gefunden, die zum Größenvergleich von Kolkraben, Rabenkrähen und Elstern geeignet sind: Sie sitzen nacheinander auf der selben Fernsehantenne. Heute morgen hab ich dann noch eine Weile weiter beobachtet – ohne zu zählen – und dabei auch die vierte Elster gesehen. Die halt einen erstaunlich großen Abstand zu den anderen drei. Die fliegen aber gemeinsam. Und ich konnte einen der Kolkraben im Flug fotografieren: Auf dem Bild erkennt man deutlich die keilförmig gespreizten Schwanzfedern. Das ist jedoch von echt mieser Qualität, wegen Dämmerung, langer Belichtungszeit und einer Entfernung von 60 bis 80 Metern. Bei Gelegenheit werd ich mal die alten Fotos untersuchen, um zu sehen, wie oft ich Kolkraben und Rabenkrähen verwechselt hab…
Heute bin ich aber zu müde dazu. Hing gestern noch lange am Rechner, und als ich in die Falle geplumpst bin, stand auf meinem Wecker 0440. Irgendwann bin ich dann von echtem Höllenlärm aus dem besten Tiefschlaf gerissen worden, wusste zuerst gar nicht, wo ich bin, was ich hier mache, sah aber dann auf den Wecker: Der zeigte 0443. Das war eine kurze Nacht.
Was war passiert? Meine Schwester hatte einen Marder über ihrer Wohnung im Speicher gehört, war aufgewacht und hatte sofort ihren CD Player auf maximale Lautstärke gestellt. Mongolische Kopfstimmenmusik. ARRRG! Zwischen ihrer und meiner Wohnung steht zwar eine 60 Zentimeter dicke Ziegelwand, aber so perfekt ist Schallisolierung also doch nicht...
Als ich heute die Kisten mit der Weihnachtsdekoration meiner beiden Hintergründe auf den Speicher geschleppt habe, konnte ich die Spuren des Marders bewundern: Der zupft an der Glaswolle der Dachisolierung. Da bekomm ich ganz schön was zu reparieren…