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Spatz (Feldsperling, Passer montannus)

War wie üblich bis kurz nach 5 im Labor, hatte an einem neuen Modul für animierte Sprites in einem Simulationsprogramm gearbeitet und war dann irgendwann – ohne dazu noch Erinnerungen gebildet zu haben – mit bleierner Müdigkeit in die Falle geplumpst. Nachts zu arbeiten hat zwei gewaltige Vorteile: Es ruft niemand an und es ist angenehm ruhig. Ideal um konzentriert bei der Sache bleiben zu können. Irgendwann bin ich dann wieder aufgewacht, und merkte auch sofort, weshalb: Vor meinem Fenster schienen mehrere Vogelrudel, äh, Schwärme eine Massendemo zu veranstalten.

Also stand ich auf, sah aus dem Fenster, aber soviel war da gar nicht los. Ein paar Vögel flogen gerade ab, aber einige hüpften noch im Nachbargarten herum. Schnell die Brille aufgesetzt. Ein Spatz! Also zückte ich die Kamera, zoomte auf den Vogel und schoss ein paar Bilder. Keine acht Meter von mir entfernt saß wirklich ein Spatz in einem Tamariskenstrauch. Es gibt sie also doch noch.

Noch vor 40 Jahren waren die so häufig, dass niemand ernsthaft über sie nachdachte. Im Sommer badeten sie im Staub ausgetrockneter Pfützen auf der Straße, in jedem Gestrüpp fand man ihre zerzausten Nester, sie waren einfach immer und überall da.

Mir ist erst vor ein paar Jahren bewusst geworden, dass sich etwas gravierend verändert hatte. Ich kann mich nicht erinnern, letztes Jahr auch nur einen einzigen Spatz gesehen zu haben. Kunststück, es ist alles zubetoniert, die meisten Bäume sind abgeholzt, wild wuchernde Sträucher gibt es in der Gegend kaum noch, die Häuser sind so überrenoviert, dass es keine Mauerritzen mehr gibt, verfallene Lagerschuppen existieren nicht mehr...

Wo sollen also die Insekten herkommen, von denen die Spatzen leben? Aber in diesem Jahr sind wieder Spatzen zu sehen. Also muss es auch mehr Insekten geben. Kann das womöglich eine Auswirkung der Wirtschaftskrise sein? Haben die Leute nicht mehr genügend Geld, um laufend ihre Gärten mit Hochdruckdampfstrahlreinigern zu desinfizieren und mit Laubsaugern zu bearbeiten? Falls das die Ursache ist, bin ich für mehr Wirtschaftskrisen! Die könnten einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben…

Der Spatz auf dem Foto ist ein Feldsperling, Passer montannus. Man erkennt diese Art an ihrem schokoladebraunen Oberkopf und einem schwarzen Fleck im Ohrbereich. Beides fehlt beim Haussperling.

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