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Radioaktivität in Waldperlach, Teil 3

Waldperlach, 14.3.2011:

Messwerte:

14.3.2011, 1700
Lab: 0,09 uSv/h
Out: 0.11 uSv/h

Alles im grünen Bereich

Wie kommen die Messwerte zustande? Ich führe je 3 Messungen mit je einer Minute Dauer durch und berechne die beiden Mittelwerte. Lab ist im Labor (als Vergleichswert) und Out ist im Vorgarten.

Da der radioaktive Zerfall ein rein zufälliger Vorgang ist, der den Gesetzen der Statistik gehorcht, wird die Messung umso genauer, je länger man misst.

Heute zum Beispiel waren die einzelnen Messwerte 0,09uSv/h, 0,08uSv/h und 0,10uSv/h im Labor und 0,08uSv/h, 0,17uSv/h und 0,09uSv/h im Vorgarten. Man sieht, dass die Streuung der einzelnen Messwerte mit einer Minute Messdauer deutlich größer ist als die Streuung der drei Minuten Messwerte der letzten drei Tage.

Wieso beschreibe ich das so ausführlich? Nun, der radioaktive Zerfall ist mein Lieblingsbeispiel für die Grundlagen der Statistik! Leute, ist jemand unter den Lesern, dem es vor der undurchschaubaren, mysteriösen und völlig abgefahrenen Statistik mehr graust als vor einer lange angekündigten Wurzelbehandlung bei einem neunzigjährigen arthritischen Zahnarzt mit einem stumpfen pedalbetriebenen Bohrer? Ja? Ich sag`s auch garantiert nicht weiter.

Also: In wenigen Augenblicken wirst du einen hemmungslos hysterischen Lachanfall bekommen, weil du ganz plötzlich und unerwartet begreifst, wie lächerlich einfach die Grundlagen der Statistik in Wirklichkeit sind. Glaubst du nicht? Dann lies weiter:

Was ich vorhin mit dem Geigerzähler gemacht hab, war eine Stichprobe, die ich genommen hab. Nehmen wir die Stichprobe aus dem Vorgarten. Sie hat den Umfang von 3 Messwerten, 0,08; 0,17; und 0,09.

Damit hab jetzt ein wenig gerechnet, ich hab den Mittelwert bestimmt. Der Mittelwert ist die Summe der Messwerte geteilt durch den Umfang der Stichprobe.

So. Das war`s auch schon.

(Ich hör nix! Wo bleibt der hemmungslos hysterische Lachkrampf? Hey, das war`s wirklich schon.

Gut, es gibt da noch ein paar Feinheiten, aber da müsste ich jetzt noch rund 8000 Seiten weiter schreiben…)

Nein. War ein Witz. Die Feinheiten haben locker auf 200 Seiten Platz, die elementarsten Feinheiten gehen sogar auf 10 Seiten...

Wenn jetzt jemand mehr wissen will: Es gibt ein paar wirklich gut verständliche Bücher zum Thema, etwa ein kurzes Kapitel in “Rechnen und Mathematik von Dr.Hermann Athen und Jörn Bruhn vom Bertelsmann Verlag” oder im “DtV Lexikon Mathematik“ (der heißt glaub ich irgendwie anders, aber die Freaks in den Bücherläden wissen schon bescheid)

Ja, das war`s dann schon wieder. Nur noch ein Link: Die Explosion von Block 3 auf einer Seite des BBC. Bleibt zu hoffen, dass es die letzte Explosion war, aber davon ausgehen würd ich nicht...

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8 Kommentare

Das Thema scheint momentan sehr aktuell zu sein. Im Bild der Wissenschaft 4/2011 ist auf S.70ff ein Artikel von Rolf Degen: "Betonkopf auf dem Wendehals". Wirklich lesenswert. In der SZ war heute ebenfalls ein Artikel zum Thema.

Lem hatte das bereits in den Sterntagebüchern thematisiert, in der Geschichte mit dem "Großen Kalkulator" und den "Leimer Kindern".

Danke für die Lesetipps!

Lem finde ich genial. Die Sterntagebücher stehen allerdings noch ungelesen im Regal.
BdW werde ich mir am Montag bei meiner Drogenberaterin (Lotto, Tabak, Hundeleckerli) besorgen und mal reinschnüffeln. ;-)

Das Bdw hab ich abboniert (vor 38 Jahren, als das X-Magazin mit dem BdW fusioniert hat). Die Drogenberaterin gefällt mir! Bei meiner gibt`s den Tabak in 500g Dosen (das reicht wenigstens eine Weile...)

Die Sterntagebücher kann ich dir nur dirngend empfehlen. Meine Schwester hat damals "Carl Cutter" anstelle von "Calculator" gelesen...

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