Radioaktivität in Waldperlach, Teil 12

Waldperlach, 23.3.2011:

Nach den Meldungen verschiedener Wetterdienste kann heute radioaktiv belastete Luft aus Fukushima in Mitteleuropa ankommen. Daher hab ich heute mehrfach gemessen.

Messwerte:

Hier ist alles im grünen Bereich

Die von mir gemessenen Werte entsprechen denen der Messstellen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Der nächste Messpunkt (Perlach, ca, 3km von hier) zeigt praktisch identische Werte.

Solange es nicht regnet, also keine Aerosole aus der Luft gewaschen werden, die sich dann am Boden konzentrieren, ist keine Radioaktivität aus Fukushima messbar. Sollten tatsächlich zusätzliche radioaktive Partikel in der Luft sein, so liegt deren Aktivität deutlich unterhalb meiner Messgenauigkeit und ist damit biologisch bedeutungslos.

Zur Begriffserklärung: ODL (auf der Seite des BfS) ist die Ortsdosisleistung, die ich hier ebenfalls messe. Die Werte des BfS sind über 2 Stunden gemittelt, bei mir über 3 Minuten. Dadurch ist die Streuung meiner Werte höher als die der Werte des BfS, deren Genauigkeit durch die längere Messdauer um den Faktor 40 besser ist. Trotzdem lassen sich die beiden Kurven gut vergleichen. Etwa der Anstieg vom 17./18.3. nach den starken Regenfällen (Radioaktivität in Waldperlach, Teil 6) ist auch in den Messwerten des BfS deutlich zu erkennen.

Und wie sieht es am Kraftwerk in Fukushima aus? Die Lage ist immer noch sehr undurchschaubar und ernst. Bleibt nur zu hoffen, dass die Leute vor Ort das Ganze bald in den Griff bekommen und den weiteren Austritt radioaktiver Stoffe stoppen können, was noch eine gigantische Riesenaufgabe ist.

Im Trinkwasser von Tokio wurde jetzt (in einem Wasserwerk) eine Radioaktivität von 210 Becquerel Iod-131 gefunden. Das sind 210 Zerfälle pro Sekunde in einem Liter Wasser. Da Jod-131 eine Halbwertszeit von 8 Tagen hat, wäre es nach etwa 80 Tagen wieder verschwunden, würde kein neuer Nachschub aus dem Kraftwerk kommen…