Herbst in Waldperlach, Teil 52
Freitag, 22.10.2010: 8°C, am Vormittag blauer Himmel, sehr kalt, alles von dickem Reif überzogen, ab etwa 1400 bewölkt, aber trocken.
Heute sind die neuen alten Rosensorten für meine Schwester gekommen. Auf dem Foto sieht man sie – die Rosen, nicht meine Schwester - gerade in einer Wanner mit Wasser, damit die Wurzeln quellen um besser anwachsen zu können. Ich hab mir erlaubt, die Rosen Alt-Neu Rosen zu nennen. Wie die Altneu Schul in Prag. Wobei dort Altneu nicht Alt Neu bedeutet, sondern aus dem Hebräischen kommt und “nicht für immer” heißt. Wobei ich mich wieder einmal frage, was sich Theodor Herzl damals gedacht hat, als er Altneuland geschrieben hat. Kannte er die Bedeutung von Altneu nicht – das Land sollte ja vermutlich eben nicht nicht für immer sein –, was ich mir aber nicht vorstellen kann, oder gefiel ihm das multilinguale Wortspiel genau so gut wie mir?
Wie auch immer. Meine Schwester will sie morgen neben dem Herzlstock pflanzen.
(Wenn das so weiter geht, bau ich doch noch einen Frühlingshügel – übrigens ebenfalls aus dem soeben erwähnten Roman - im Garten ein…)
Heute Morgen war die ganze Gegend von dickem Reif überzogen, mein Fenster mit Eisblumen zugewachsen. Auf dem Fensterbrett lag außen millimeterdickes Eis, das erst am späten Vormittag abtaute.
Am Nachmittag beim Fotorundgang lagen bestimmt zwei Kubikmeter Blätter unter dem Walnussbaum. Werde morgen also wieder den Igelhaufen vergrößern. Aber alles kann ich da nicht drauf schütten, sonst wird der Haufen einfach zu groß. Wie werde ich dann das Laub im Frühling wieder los? Also entsorge ich besser jetzt schon ein Teil davon.
Vögel waren heute tagsüber kaum unterwegs – außer am Futterhaus – und auch bei den Pflanzen im Garten hat sich wenig getan. Bis auf das abfallende Laub...
Schade, dass es in den Nächten momentan immer bewölkt ist. Mit dem Kometen Hartley 2 wird es daher leider nichts.