Grünfink (Chloris chloris)
Kaum war der Spatz abgeflogen, landete in einem Haselnussstrauch*) gegenüber meines Fensters ein grüner Vogel. Ein „Grünling”, wie mein Vater diese Vögel nannte. Ein Name, den er vermutlich aus dem Tschechischen abgeleitet hatte, zumindest taucht er nirgends in der Literatur auf.
Wenn man die Schnabelform anschaut, wird klar, dass es sich um eine Finkenart handelt. Um einen Grünfink. Bei uns sind diese Finken häufig, waren im Winter aber so gut wie nie am Futterhaus. Vermutlich weil sie dem Streit mit den militanten Meisen aus dem Weg gehen. Und die verscheuchen so gut wie jeden anderen Vogel, wenn es darum geht, „ihr“ Futter zu verteidigen.
Als der Grünfink nach ein paar Minuten wieder abflog, konnte ich seinen wellenförmigen Flug beobachten: Ein (oder waren es mehrere?) Flügelschlag, um nach vorne und hoch zu kommen, dann ein schlagloses Durchsacken und das Ganze wieder von Neuem. Irgendwie sieht das anstrengend aus...
*) Ich liebe die Version der Rechtschreibreformen, in der man drei gleiche Konsonanten hintereinander schreiben darf. Soweit ich weis, gibt es das sonst nur in der tibetischen Sprache.