Frühling in Waldperlach, Teil 78
Freitag, 14.5.2010: 10°C, kalt, Regen, sehr kalt, um nicht zu sagen, fast unangenehm kalt. Und es gab Frühnebel. Eigentlich sogar Vormittagsnebel. (Bin ernsthaft am überlegen, ob ich die Heizung wieder auf Winterbetrieb umschalte)
Mein Fotorundlauf dauerte heute nur knapp 2 Minuten. (Musste in Bewegung bleiben...). Den meisten Pflanzen tut der Regen so richtig gut, die wachsen, was das Zeug hält. Der Rittersporn hat jetzt den Herzlstock überholt, ist schon 10 Zentimeter höher. Von den Tulpen sieht man fast nur noch den Fruchtkörper, fast alle haben ihre Blütenblätter abgeworfen. Bis auf die dunkelblauen und eine rote Tulpe.
Ob das Eichhorn heute wieder zugeschlagen hat, hab ich nicht überprüft. Zu kalt. Aber die Wegameisen besuchen weiter fleißig die Knospen der Pfingstrosen. Außer den Blackbirds und ein paar Amseln sind keine Vögel unterwegs, aber ich hab mir eingebildet, etwas weiter weg einen Zaunkönig gehört zu haben. Bin gespannt, ob ich den auch irgendwann mal sehe...
Bei der trüben Beleuchtung schafft es meine Kamera, die Blautöne in etwa so abzubilden, wie sie in Natura aussehen. Daher habe ich heute noch einmal die Blüte einer Kornblume fotografiert. Diesmal ohne Hummel. Mich fasziniert an diesen Blüten der Übergang von Blau zu Rot, und dazu das Dunkelblau der Staubgefäße. Die Farbkombination erinnert mich an ein Computerspiel aus den späten 80er Jahren. Es war ein simples Jump and Run Spiel mit einer sehr phantasievollen Grafik. Eine Szene hieß “Land of Mushrooms” und war in eben diesen Farben mit durchaus vergleichbaren Übergängen gehalten. Ich vermute, dass die Mushrooms eine Anspielung auf die Magic Mushrooms waren, die Farben eine Hommage an die psychedelische Kunst der 60er und 70er Jahre, selbst der Szenenname könnte von Yellow Submarine (See of Holes) inspiriert sein.
Und erstaunlicher Weise gibt es solche Graphiken ganz real: Hier in Form einer Kornblumenblüte.