Anton, Teil 28 (Anton’s Zen Stunde)
Im Juli 1998, an einem wirklich heißem Tag, lungerte Anton ein wenig antriebslos auf den Betonplatten in der Einfahrt vor der Naturwiese. Das war sonst nicht seine Art, normalerweise fand er immer und überall sofort eine Beschäftigung, aber an diesem Tag war es ihm anscheinend wirklich zu warm.
Ich ging ein paar mal hinaus, um nach ihm zu sehen – eigentlich um eine Pause zu machen, mir war es ebenfalls zu heiß zum Programmieren – und irgendwann am Nachmittag fand ich ihn ganz entspannt vor der Wiese auf einer Betonplatte liegend irgend etwas beobachten. Eine Schnecke! Und der war es offensichtlich nicht zu heiß, denn sie Kroch in dem für Schnecken typischen Tempo in Richtung Wiese.
Auf dem Bild ist sie – wegen der niedrigen Auflösung der DC10 Kamera – nicht gut zu erkennen. Es ist der dunkle Fleck neben Antons rechter Vorderpfote, auf den er so konzentriert starrt. Als ich dazu kam, blickte er mich nur ganz kurz an, dann wieder auf die Schnecke. Damit waren wir schon zwei.
Nach einer gefühlten halben Stunde erreichte die Schnecke, übrigens eine ganz gewöhnliche Garten-Bänderschnecke, die Wiese. Anton hatte sie in der ganzen Zeit nicht bepfotelt, nur angesehen. Den Grund konnte ich mir denken: Bewegt sich, ist also interessant. Ist aber zu klein und zu langsam als Beute. Also: Weiterbeobachten, vielleicht tut sich ja noch was