Anton, Teil 107 (Eine furchtlose Ameise)
Am 19. Juni 1998, ein Tag mit phantastischem Wetter, hatte Anton bereits stundenlang durch den Garten getobt, sich an seinem „Kratzbaum“ im Vorgarten amüsiert und war am Nachmittag hinten im Garten angelangt, wo er sich anscheinend im Schatten auf dem kühlem, betonierten Weg ausruhen wollte.
Aber kaum hatte er sich gesetzt, sprang er wieder hoch. Wirkte irgendwie irritiert. Dann beobachtete er irgend etwas auf dem Boden vor sich, bepfotelte es vorsichtig und wich zurück.
Eine Ameise! Genauer gesagt, eine furchtlose Ameise! Denn sie rannte nicht weg, sonder auf Anton zu. Natürlich hatte er keine Angst vor Ameisen, aber er wollte seine Ruhe, und dann kam so ein winziges Ärgernis und wollte ihn nerven. Sehr lästig.
Vermutlich war die Ameise unter ihm gewesen, als er sich gesetzt hatte, und dann hatte sie ihn durch sein Fell hindurch gekitzelt. Wer mag das schon, wenn er sich ausruhen will? Es sah ausgesprochen merkwürdig aus, als Anton, auf den Hinterbeinen sitzend, einen Schritt nach dem anderen zurückhopste, mit einer Vorderpfote versuchte, die Ameise zu stoppen, die sich aber nicht stoppen ließ, sondern weiter versuchte, unter ihn drunter zu laufen, was Anton aber überhaupt nicht wollte.
Dazu sein Gesichtsausdruck: „Wieso haut die nicht ab?“. Eine Situation, die er nicht verstehen konnte. Da will man seine Ruhe, und dann so etwas! Ich denke, Anton war wirklich verblüfft.
Nach ein paar Versuchen , die Ameise durch bepfoteln zu verscheuchen, gab er auf, ging ein paar Schritte weiter und machte es sich dort bequem. Der klügere gibt nach.