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Anton, Teil 106 (Der Baukran)

In Teil 7a hatte ich bereits von Antons Ausflug auf den Baukran geschrieben. Damals konnte ich kein Foto von Anton auf dem Kran schießen. Aus Gründen, die sicher jeder nachvollziehen kann.

In einem anderen Ordner mit Fotos aus dieser Zeit fand ich heute ein Bild, auf dem der Kran zu sehen ist. Natürlich ohne Anton. Der Kran war im Juli 1998 aufgestellt worden und blieb bis zur Fertigstellung der beiden neuen Häuser Ende 2000 stehen. Das Bild stammt vom 23. März 2000, ein paar Tage nach Antons „Expedition“, aber der war zu diesem Zeitpunkt weit weg von der für ihn viel zu lauten Baustelle. Ich war an diesem Tag ausnahmsweise einmal früh von der Arbeit zurückgekommen, sprich: noch bei Tageslicht. Was bei einem Dotcomstartup durchaus selten vorkam.

Da Anton nicht zu sehen war, nutzte ich die Gelegenheit, um mir den Kran endlich einmal in aller Ruhe anzusehen. Bisher hatte ich ihn kaum beachtet, erst Antons Ausflug hatte mein Interesse darauf gelenkt. Von einem Zimmer meiner Schwester aus hatte ich die perfekte Aussicht auf die Baustelle, fragte mich, wie Anton es geschafft hat, da hinauf zu kommen. Und wieder herunter!

Der senkrechte Träger des Krans war als Fachwerk ausgebildet, aber die Befestigung des Kranarms kam mir wie ein echtes Hindernis vor. Bergsteiger würden es wohl als Überhang bezeichnen und sogar einen passenden Schwierigkeitsgrad nennen können. Anton hatte keine Probleme gehabt, diesen Punkt zu überwinden. In beide Richtungen. Aber mir lief immer noch eine Gänsehaut den Rücken rauf und wieder runter, wenn ich an seinen Stunt dachte. Anton war zuerst auf die höchste Spitze geklettert, dann wieder herunter zum Kranarm, ist an diesem bis ganz nach vorne spaziert, dann wieder zurück und ist anschließend herunter geklettert.

So im Nachhinein hab ich den Eindruck, dass Anton das Entsetzen seiner geschockten Zuschauer wirklich genossen hat.

Anton hatte anscheinend nicht mitbekommen, dass ich so früh zu Hause war, denn er klingelte an diesem Tag wie üblich erst am späten Abend vor dem Lichtschacht zum Labor. Zeit für unseren abendlichen Rundgang durch den Garten…

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