Buchbesprechung
Sahel – auch ein europäisches Problem - von Moussa Tchangari
Die letzten 142 Deutschen, von vormals über 1.200 Soldaten, haben am 12.12.23 fristgerecht Mali nach 10 Jahren verlassen. In Europa sind die Flüchtlinge ein Thema, die Hintergründe bleiben oft ungenannt!?
Was wissen wir über Afrika?
Moussa Tchangaris Buch ist der Versuch, die großen politischen Herausforderungen der aktuellen Sicherheitskrise in der Sahelzone im Detail zu beleuchten. Die Inhaltsangabe zeigt in den Überschriften die Bandbreite der notwendigen Diskussion auf. Die kritische Auseinandersetzung zeigt sich in dem Satz: „Auch die politische Klasse, die Zivilgesellschaft und die Intellektuellen in der Sahelzone scheinen kein großes Interesse an diesem Thema zu haben.“ Wer kennt schon die 9 Länder oder deren Lage. Die Sahelzone ist eine lange Übergangszone in Afrika, die zwischen der Wüste Sahara und der Feuchtsavanne im Süden liegt und sich quer über den Afrikanischen Kontinent erstreckt.
Tchangari, kritisiert, dass der Westen Gelder für das Militär bereitstellte, was die Unsicherheiten im Land aus verschiedenen Gründen verstärkt hat, anstatt in die Länder, die Menschen und vor allem in die Jugend zu investieren.
Ein Buch, das die politischen Herausforderungen nicht nur in der in der Sahelzone auch die Sicherheitskrise zwischen Ost und West, wie z.B. mit den Wagnergruppen aufzeigt. Wir dürfen durch den Krieg in der Ukraine und Israel den Afrikanischen Kontinent nicht länger ignorieren und isoliert betrachten.
Wer die Hintergründe des Terrors verstehen und bei der notwendigen Aufarbeitung helfen will, sollte unbedingt dieses Buch lesen.
Weihnachten ist zum Lesen gut geeignet.
Sahel von Moussa Tchangari
Warum die Krisenregion auch ein europäisches Problem ist
Übersetzt von Christoph Birk Schermelleh, Übersetzt von Lea Mara Eßer
Erschienen im Westendverlag am 20.11.2023 in Hardcover mit der ISBN: 978-3-86489-440-4 oder als E-Book erhältlich.
"Ein Buch, das die politischen Herausforderungen nicht nur in der in der Sahelzone auch die Sicherheitskrise zwischen Ost und West, wie z.B. mit den Wagnergruppen aufzeigt. Wir dürfen durch den Krieg in der Ukraine und Israel den Afrikanischen Kontinent nicht länger ignorieren und isoliert betrachten."
Wer ignoriert denn den afrikanischen Kontinent oder betrachtet ihn "isoliert", wenn die Bw bereits zehn Jahre in Mali war? Weshalb war sie wohl dort?
Die EU hatte 8 Mrd. Euro für die Jahre 2014-2020 in die Sahelzone investiert. Inzwischen kam noch einmal eine halbe Milliarde hinzu. Das interessiert die Putsch- Regierung in Mali indes nicht. Die Zusammenarbeit mit Russland und der Wagnergruppe verspricht da mehr. Vor allem für die eigenen Taschen. Das Volk schaut in die Röhre.
Egal, wie viel Geld man in afrikanische Regime steckt: Die Korruption verhindert jeglichen Fortschritt, jede Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen.