Markus Nagy startet mit Sonnige Zeiten sein 3. Solo-Programm in der Schlachthof-KuhBar
Am Freitag, 17. Oktober stand der Barde Markus Nagy www.markus-nagy.de erstmals mit seinem nun schon 3. Solo-Programm “Sonnige Zeiten“ auf der Bühne der Münchner Kultstätte, des legendären Schlachthof, Zenettistraße 9, 80337 München, www.im-schlachthof.de, Tel. 0 89 / 72 62 56 20, e-Mail: info@im-schlachthof.de.
Seine Bayerisch-orchestrale One-Man-Show, welche die Trommelfelle schmunzeln lässt und auch schon bei mehreren Wettbewerben Anerkennung fand, so bsw.:
Oide Wiesn 2011: 2. Platz beim Wettbewerb “Jung & Wild“ – Gstanzl Slam @ Wiesn im Festzelt “Zur Schönheitskönigin“
Hirschwanger Wuchtel 2010: nominiert für die Vorrunde (32 Vorrundenteilnehmer aus rund 300 Bewerbungen)
Schnellertshammer Heugabel 2010: 4. Platz (6 Finalisten aus etwa 60 Bewerbungen)
Liedermacherslam "Molly's Liebling" am 01. April 2010: 2. Platz im Molly Malone in Ingolstadt, fand neuen wirklich hörens- wie sehenswerten Genuss.
Auch wenn das Feeling des Siegen rar ist für einen wachechten Giesinger, der sich zudem als leidensfähigen 60’er outete, startete er mit “I war so gern a Fuaßboigott“ und fügte schelmisch an, dass sich Uli Hoeneß ja nur geopfert habe, um es als Roter den Blauen gleich zu tun, bei denen ja ein Wildmoser schon einsaß.
Als echtem Bayer liegt im auch eine Lobeshymne auf die Regierung am Herzen, weshalb es das “Horst-Seehofer-Lied“ www.youtube.com/watch?v=57k0G2l69AY (Co-Autor der, in der Causa Gustl Mollath, wie bei regionalen Petitionen am Schliersee verdienstvoll engagierte Josef Amann), um Verunglimpfungen zu vermeiden, auf leicht veränderter Melodie des Bayernhymne vortrug.
Gerade einmal 6 Jahre verheiratet brachte er schon sehr viel Erfahrungswerte ins “Lied vom Eheglück“ ein, das wenn es gut geht, tödlich endet.
20 Jahre hingegen bereits zurück liegt der nach dem wohl ersten Wohnungs-Casting – den Zuschlag sollte der beste Sänger bekommen – aufgrund der Münchner Wohnungsnot trotz Erfolgslosigkeit zum “Wohnungs-Blues“ umgeschriebene Trasher Blues, der Nichts an Aktualität verloren hat.
Die sonnigen Zeiten im Tegernseer Tal, das Geld wie ein Magnet anzieht, weshalb Tag und Nacht der Beton des Bauboom läuft, wurden im, dem Wildschütz Jennerwein nachempfundenen, “Immobilienjagd am Tegernsee“ persifliert.
“Auf’m rechten Auge blind“ hatte behördliches Fehlverhalten nicht nur bzgl. NSU im Visier.
Nach der verbalen Kritik an den Textilmängeln führte das “Aldi Lidl Liedl“ den Discounterwahnsinn und das Milchbauernschicksal mahnend vor Augen.
Charmant plauderte Nagy dann davon, dass sein CD-Presswerk in der Schweiz beheimatet sei und er so seinen künftigen Reichtum damit anstrebe, sie aufgrund von Titeln wie Bankrott der Finanzverwaltung zu verkaufen, um so den Bogen zu den hessischen Steuerfahndern zu schlagen, welche von erfolgreichen Spuren bei der Commerzbank abgezogen wurden und dies in logischer Folge aus seinem konsequenten Eintreten für diverse Belange des Gemeinwohles, wozu der engagierte Sänger mit Auftritten bei Demonstrationen bsw. gegen Bankenübermacht in der Finanzkrise, Politunfähigkeiten und Justizwillkür, wie im Falle Gustl Mollath zudem seine Stimme erhob, dem interessierten Publikum über sein “Macht’s an Mollath draus“ zu Gehör und nahe zu bringen.
Mit “Da Mensch is guad, aber die Leid sand a Gsindl“ tauchte der Notenjongleur und kulturelle Import-Export-Händler sodann in die Niederungen des einfachen bürgerlichen Lebens ab, hielt gewitzt den Alltags-Spiegel vor und verabschiedete sich in eine wohlverdiente Pause.
Den zweiten Teil eröffnete die Erinnerung an eine sommerliche Flusswanderung an der Naab, bei der lt. “Kanu Schorsch“ aus Kallmünz die Biergärten die größten Gefahren am Flusslauf seien, wie sich in der Praxis eines Tages ohne große Wegstrecken, jedoch vielen Stationen auch zeigte und im Lied “Wenn’s Leben wia Fluss is“ seinen Nachhall fand.
Dass zumindest am Telefon wieder mehr Dialekt gesprochen werde schob er im Wissen um die bayerische Tradition des O‘ zapft ist, dem meilenweiten Vorsprung der Amerikaner zu und hatte so die NSA-Affäre und ein unverständliches verwundert sein über die Unmoral des Abhörens im Visier, obwohl das Zentrum dafür doch direkt vor unser aller Augen gebaut worden war.
Mit “Mein Apfelbaum“ brachte er seine mit 28 Jahren älteste Komposition zu Gehör, ehe er mit “Maria hilf“ punktgenau den Missbrauchsskandal in der Kirche und deren wegsehendes Verhalten geißelte und davon berichtete, dass bei einem – so natürlich nicht gewonnenen – Gstanzl-Wettbewerb auf der „Oidn Wies’n“ die Lager dazu doch ebenso sehr gespalten waren, als er seither kein Engagement beim Pfarrfest mehr bekommen habe.
“Models“ nahm gekonnt die Medien- und Modelkults unserer Tage ins Visier, ehe er mit “Friedn hoast“ als überzeugter Pazifist seinen Unmut über insbesonders die Kriegstreibereien des Friedens-Nobelpreisträgers Barack Obama zum Ausdruck brachte.
Selbst ein Rehbockgeweih als Halter für die Bademäntel im Bad habend, bestand auch eine konkrete Kompetenz mit “In Memoriam Girgl Jennerwein“ die Hegeschau in Miesbach – immerhin noch ein Relikt aus Göring-Zeiten – auf’s Korn zu nehmen.
Brandaktuell wieder sein, schon auf der von Attac, dem Karikaturistensohn Stefan Hanitzsch mit dem Internetkanal www.stoersender.tv und Konstantin Wecker organisierten TTIP-Demo präsentierter Song gegen das Freihandelsabkommen, welches er als Totale Täuschung in Perfektion übersetzt.
Ein Geburtstagsständchen für eine Zuhörerin entpuppte sich, wie einige seiner Songs, als intensiver Mitmacht-Akt des Publikums, ehe die Gotzinger Trommel, welche am 04. Oktober ihre Welturaufführung erst hatte, düster an die Sendlinger Mordweihnacht
Erinnerte: “lieber bayerisch sterben, als durch des Kaisers Unfug verderben!“.
Als erste Zugabe des überaus sympathischen, 1967 geborenen Giesinger kam mit “Ja Du mein München“ ein Liebeslied für die Weltstadt mit Herz, das jedoch erst nach der sonst auf jeden Fall gewonnenen Olympiabewerbung entstand, ein Liebeslied gesungen wurde und den stürmisch bejubelten Abend beschloss “Gelber Engel“: eine Ironie auf den ADAC zur Melodie von “Kleine Taschenlampe“.
Erich Neumann, freier Journalist über VZB Verband
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