Gemalt, geschnitten, geknipst…
Vom 29. April bis zum 03. Mai zeigen Frank und Ingrid Müller in der Orangerie Malerei, Fotografie und Collage. Zu sehen gibt es neue Fotoserien: Landschaften, die sich im Licht aufzulösen scheinen oder marode Häuser, die die Fantasie beflügeln. Sowie großformatige Collagen, bei denen sich eigentümliche Figuren, die realen Buchseiten entsprungen sind, auf der Leinwand tummeln…
Ingrid Müller hat in München an der Hochschule der Jesuiten Philosophie studiert und ist erst nach einer Berufslaufbahn als Redakteurin bei der bildenden Kunst gelandet, der sie bis heute „verfallen“ ist. Seit über 10 Jahren bringt sie sich in einem zielgerichteten Selbststudium viele künstlerische Techniken bei, vom Fotorealismus bis hin zu Tuscheklecksereien, übt in unzähligen Zeichenstunden die menschliche Anatomie, probiert verschiedenste Materialien. Dabei geht es nie um das handwerkliche Können per se, das man in ihren Werken wieder findet, sondern darum dem Bildinhalt mit der adäquaten Form gerecht zu werden. Kunst bedeutet für sie: „Eine Freiheit, die ich sonst in keinem Lebensbereich finde: alles ausprobieren zu können, nichts zu müssen, immer Neues zu entdecken, flexibel zu bleiben... Wenn ich eine Idee habe, möchte ich sie umsetzen und da das jeweils eine längere und ernsthafte Auseinandersetzung bedeutet, werden daraus immer Serien.“ Die neue Collage-Serie unter dem Titel „Bücherwelten“ fesselt durch die mehrfachen Aussageebenen nicht nur die Augen des Rezipienten, sondern interessiert ihn darüber hinaus. Die Verführung zum genauen Hinsehen.
Frank Müller findet seinen Weg zur Kunst über den Fokus seiner Kamera, mit der er seinem eigenen Blickwinkel auf die ihn umgebende Welt nachgeht. Mit dem bewussten Verzicht auf nachträgliche digitale Bildbearbeitung sind Frank Müllers Fotografien authentische Momentaufnahmen, die den Betrachter im Alltag abholen und aufzeigen, wieviel Staunenswertes es im scheinbar Banalen gibt. Manchmal reicht es schon, seine Umwelt im hier und jetzt mit einem ästhetischen Empfinden wahrzunehmen, um tiefergehende Erfahrungen zu machen.
Da das Künstlerpaar auch überleben muss, ist er im „richtigen“ Leben Krankenpfleger und sie vermietet eine Ferienwohnung in München. Die freie Zeit, die ihnen daneben bleibt, investieren sie in die Kunst, nicht nur in die eigene, sondern organisieren bereits seit 7 Jahren als Vorstände der überregionalen Künstlervereinigung Kunstrefugium e.V. diverse Kunstprojekte und kleinere Kulturfestivals. Seit Juni 2014 engagieren sie sich außerdem in Neuperlach für den temporären „Kunsttreff“ im Quiddezentrum und organisieren den laufenden Ausstellungsbetrieb dort.
Die Ausstellung in der Orangerie im Englischen Garten 1, ist vom 29.04. bis 03.05 täglich von 14 – 20 Uhr zugänglich. Zur Vernissage am 01. Mai um 20 Uhr gibt es eine Performance mit der aus Südafrika stammenden Tänzerin Geli Riechert, deren künstlerischer Weg sich mit denen der Müllers regelmäßig kreuzt. Geli Riechert zeigt mit ihrer Form des szenischen Tanztheaters, in dem sie auch spontan Inspirationen aus der jeweiligen Örtlichkeit und der ausgestellten Kunst mit einfließen lässt, dass auch im Tanz die Ausdrucksformen nicht voneinander abgegrenzt werden müssen.
29.04. - 03.05.2015 Malerei - Fotografie - Collage
neue Serien von Ingrid und Frank Müller
Vernissage: Freitag 1. Mai 20 Uhr - Szenisches Tanztheater mit Geli Riechert
Öffnungszeiten: 29.04.- 03.05. täglich 14 - 20 Uhr
Orangerie im Englischen Garten
Englischer Garten 1 a
80538 München
www.momente-des-menschseins.de
www.frankmuellerfotografie.de