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München-Moosacher Bücherbänke

München-Moosacher Bücherbänke
© Brigitte Obermaier, Muenchen, 2008-07-06

Die Stadtteilwoche in München-Moosach wartet mit einem neuen Projekt auf.
Bookcrossing heisst es und ....
Der Tag begann mit unverminderter Wärme und Schwüle. Um diese Stunden genießen zu können, suchte man den Schatten auf. Die Mittagszeit verbrachten wir in den Räumlichkeiten und einem gesegneten Mittagsschlaf.
Der Wind fing an um die Ecke zu pfeifen. Die Wolken zogen sich immer dichter zusammen und das strahlende Himmelsblau verwandelte sich in Gewitterwolken, dem der Regen sofort folgte. Von drei bis fünf Uhr regnete es in mehreren Abschnitten und die Abkühlung war sofort zugegen. Was tun? Wie heisst es so schön, es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung. Den Radlsitz in Plastikfolie eingehüllt, den orangenen Regenumhang eingepackt und einen Schirm vor Ort, damit man nicht nass wird. Ich wollte das Ereignis Bücherbänke in München-Moosach miterleben. Bookcrossing, wieder mal ein Amerikanisches Wort, dass über den großen Teich geschwappt ist.
Mein Drahtesel brachte mich ohne einen Regentropfen zum Günzburger Platz. Die Bänke waren nass und ein Herr stand verlassen herum. Auf der Bank lagen in Folie eingepackte Bücher. Kinderbücher und ein Kinderbuch wollte er vorlesen. Es dauerte nicht lange und zaghaft kamen Mütter mit ihren Kinder aus den häuslichen Schlupflöchern heraus. In Regenhosen und mit Gummistiefeln traf man sich hinter dem Sandkasten.
Patterson wurde vorgelesen. Die Kinder immerhin waren es sieben Stück gingen ganz eng auf Buchkontakt, um ja kein Wort zu überhören. Findus, wer war das noch Mal? Die Katze, rief ein kleines Mädchen, meine Mama hat mir die Geschichte heute Morgen schon vorgelesen.
Eier und Mehl, ging es im Satz weiter und der kleine Junge meinte gleich: Meine Mama hat heute einen Kuchen gebacken, da hat sie auch Butter reingegeben und in den Backofen geschoben. Das jüngste Kind rief nur: Heiss. Sie meinte bestimmt den Ofen.
Immer wieder plabberten die Kinder dazwischen, stellten Fragen, die eigentlich sofort auf eine Antwort warteten.
Au, rief ein Kind in kurzer Shorts, als eine Ameise ihr Bein hinaufkrabbelte. Ich setzte mich auf den grünen Banklehnenrand und schon krabbelten ebenfalls Ameisen auf und ab. Ameisen können lässtig sein. Das Wort Plumpsklo fiel und der Vorleser erklärte was das sei. Bei einem Bauernhof eine enge Holzhütte, so gross wie ein Telefonhäuschen, das an der Kanalisation angeschlossen ist. Na, ich weiss nicht, wir hatten bei der Hütte einen Donnerbalken mit extra Versitzgrube und einem Herz in der Türe drin.
Aufmerksam lauschten die älteren Kinder weiter zu, die jüngeren zweijährigen wollten lieber schaukeln oder rutschen. Ich verabschiedete mich nach einer halben Stunde und besuchte zwei weitere Orte. Keine Kinder lauschten, keine Erwachsene waren zu sehen.
Als ich meine Rundreise beendet hatte, kam ich nochmals am Platz vorbei. Es wurde immer noch vorgelesen. Weitere Kinder und Erwachsene sind hinzukommen. Es hatte sich schnell herumgesprochen und die Geduld wurde belohnt. Es hatte eine Stunde lang nicht geregnet. Der Himmel hatte ein Einsehen mit den Mutigen.
Wer will kann dort ein Buch, schön eingepackt in Folie deponieren oder sich ein eingepacktes Buch mitnehmen. Ein kostenloser Buchaustausch wird hauptsächlich für Erwachsene durchgeführt, mit einem Wegweiser im Internet.

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5 Kommentare

Super schön gemacht

Hatte schon mal einen Bericht gelesen über Bücher, die gelesen liegen bleiben und auf einen neuen "Besitzer" warten, um anschliessend wieder irgendwo abgelegt zu werden. Den Weg dieser Bücher kann man ins Netz stellen. Ist das Bücherbänke-Projekt so etwas? LG Josie

ja das ist das gleiche Prinzip - extra für die Moosacher gemacht worden
und es soll weiter geführt werden

was du meinst nennt sich Bookcrossing - und gibt es überall in Deutschland

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