Rentenerhöhung – nur ein Trostpflaster
Vorsorgelüge-Newsletter 02/2015 vom 5.5.2015
. . . Nun ist es perfekt: Das Kabinett hat die Rentenerhöhung zum 1.Juli 2015 durchgewunken: 2,1 Prozent im Westen und 2,5 Prozent im Osten.
Kein Jubel, aber große Befriedigung bei Nahles und Merkel. Selbst die ist nicht berechtigt, zieht man eine nüchterne Bilanz der Rentenpolitik seit der Jahrtausendwende. Deutlich wird das für alle Neurentner. Die bekommen die vergangenen Reformen in voller Härte zu spüren. Die Renten für langjährig Versicherte, also Menschen, die mindestens 35 Versicherungsjahre nachweisen können, lagen im Jahr 2000 in Gesamtdeutschland noch bei 1.104 Euro. 2013 waren sie im Schnitt auf 995 Euro abgesackt. Berücksichtigt man die Inflation liegen die Neurenten heute um rund 30 Prozent niedriger als 2000, bevor Walter Riester den großen Kahlschlag einleitete. Das ist die Realität und an der kann auch das Rententrostpflästerchen zur Jahresmitte nicht viel ändern.
Das Rentenniveau steuert weiter stramm in Richtung 43 Prozent und keine der Regierungsparteien will etwas daran ändern. Statt den Kern der Alterversorgung für Arbeiter und Angestellte, die gesetzliche Rente, wieder massiv zu stärken, beharrt die Regierung weiter darauf, mit dem Irrweg private Altersvorsorge die immer größeren Lücken zu schließen. Nach dem Scheitern der Riester-Rente soll es nun die Betriebsrente richten. Schon macht der Begriff ‚Nahles-Rente’ die Runde. Derweil geht die gesetzliche Rente vor die Hunde. Schon heute bekommen fast 80 Prozent der Frauen im Osten und über 85 Prozent der Frauen im Westen Renten von weniger als 900 Euro. Befriedigend geht anders.
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Holger Balodis
Dagmar Hühne
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> "Wieso? Grundrente, anstatt Grundsicherung. Darauf gesattelt nach Beschäftigungsdauer und Beitragszahlung. Damit dürften doch alle zufrieden sein?"
Warum kein Grundeinkommen wenigstens für Senioren?
Und warum soll der Bürger für Sonderwünsche anderer Bürger aufkommen?
Grundrente für alle gleich aus Steuern (dann zahlen wenigstens auch alle ein) und wer mehr will, kann ja selbst vorsorgen.