Arbeitsmarkt Juli 2012
Von Sybilla
http://www.politik-sind-wir.de/showthread.php?p=80...
Auf den Weg zur Vollbeschäftigung? -
3.847.293 Personen sind unterbeschäftigt
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland
Was ist Wahrheit? (Pontius Pilatus)
Wir können nicht entscheiden, ob das, was uns Medien und der Pressedienst der BA als Wahrheit suggerieren, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob uns das nur als ersehnte politisch erwünschte Wahrheit in unsere Köpfe gehämmert wird.
„Was ist Wahrheit?“, Das ist die Frage, die ich an die Autoren in den Medien richte:
Medienverantwortliche fragen das nicht, weil sie anfangen, sich für die Wahrheit zu interessieren, sondern weil sie damit schon längst aufgehört haben. Was ist Wahrheit? Diese Frage wird oft abfällig, spöttisch, zynisch beantwortet: „Was soll das schon sein, die Wahrheit? Wo kann man denn schon Wahrheit finden? Wenn man ihr begegnet, dann ist sie doch so sehr mit Irrtum und Lüge vermischt, dass niemand sie wirklich erkennen kann!“
Statistisches Bundesamt als Bundesbeschönigungsamt
http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=14017
Das Sozialgericht (SG) Berlin hält die Hartz IV-Regelsätze für verfassungswidrig und hat diese Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt.
Sozialgericht Berlin S 55 AS 9238/12:
http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/sg/s_55_a...
Der Journalist schreibt, dass was ist! Oder schreibt er doch nur das was der BA – Pressedienst verlautbart?
Die offiziellen Zahlen des Pressediensts der BA im Detail betrachtet
Offizieller BA - Zahlenbericht für Juli 2012 Seite 51
(Ich gehe davon aus, dass im offiziellen BA Bericht in Schätzungen und Hochrechnungen nicht alle arbeitslosen Personen innerhalb Deutschland erfasst und gezählt werden.)
Im Juli 2012 müssen nach offiziellen BA Schätzungen und Hochrechnungen 5.268.462 Personen ALG I (820.942) oder ALG II ( 4.447.520 ) Hilfeleistungen beziehen.
Die Hilfequote erwerbsfähige Leistungsberechtigte beträgt 8,2 %
3.847.293 Personen sind laut offiziellen BA – Bericht Juli 2012 unterbeschäftigt somit steigt die Quote auf 8,9 %
2.875.971 Personen werden nach § 16 SGB III als arbeitslos in der offiziellen BA Statistik erfasst. Saisonbereinigt errechnet sich für die Arbeitslosigkeit ein leichter Anstieg (BA – Bericht Juli 2012 Seite 12f -3.1)
Instrumente der Arbeitsmarktpolitik in der Systematik ab 04/2012
Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
Laut vorläufiger Schätzung/Hochrechnung der BA sind im Juli 2012 900.881 Personen Teilnehmer an ausgewählten Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik.
Bitte beachten Sie die Fußnoten im BA Bericht Juli 2012 Seite 83
*) Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert
Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von unterschiedlicher Untererfassung mit Erfahrungswerten hochgerechnet. Dies gilt jedoch noch nicht für Daten der zkT, was den Vorjahresvergleich einschränkt. Endgültige statistische Ergebnisse zum Einsatz arbeitsmarktpol. Instrumente stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
2) […]
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für Januar - März 2012 (Datenstand Juni 2012) nur ca. 59 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen erfasst.
4) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, da nur statistische Daten der zugelassenen kommunalen Träger vorliegen.
5) Aus technischen Gründen werden nicht alle Teilnahmen erfasst. Es ist von einer Untererfassung der Teilnahmen auszugehen.
6) Zum gesamten Umfang der Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben sind Erläuterungen in den methodischen Hinweisen enthalten
7) Ohne Ergebnisse zu Teilnahmen an Berufsorientierungsmaßnahmen nach § 48 SGB III, da dazu ab April 2012 statistische Daten nicht mehr vorliegen
Oder, wir malen eine Welt, so wie sie uns gefällt
Viele Systemmedien berichten im gleich gestimmten Gleichklang von einem Beschäftigungsrekord.
Hamburger Billig-Löhner: So werden wir ausgebeutet… Taxifahrerin: 3,50 Euro/Stunde … Wachmann: 4,15 Euro/Stunde …DHL-Kurierfahrer: 5,30 Euro/Stunde …
http://www.mopo.de/nachrichten/debatte-um-mindestl...
Zuerst war ich etwas verwirrt als der Nachrichtensprecher mit der inzwischen üblichen hysterisch-euphorischen Stimme verkündete das immer mehr Personen in einer lebenslangen Vollzeitarbeitsstelle beschäftigt sind. Aber bei detaillierter Betrachtung wurde sehr schnell kristallklar, das diese Personen weder eine ausreichende Altersrente der GRV erwarten dürfen, noch dass das erzielbare Einkommen für eine private Altersvorsorge ausreichend ist. Tatsächlich, Personen die heute zu Niedrigstlöhnen beschäftigt sind werden lebenslang auch im hohen Alter arbeiten müssen. Die Früchte ihrer Arbeit ernten in Form von steigenden Profiten andere.
Unicef beklagt hohe Kinderarmut in Deutschland:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article1063...
In Deutschland fehlt es den Kindern demnach am ehesten an Freizeitaktivitäten (6,7 Prozent). Nahezu 1 von 20 Kindern müsse auf eine tägliche warme Mahlzeit verzichten (4,9 Prozent). 4,4 Prozent hätten keinen Platz, an dem sie ihre Hausaufgaben machen könnten. 3,7 Prozent besäßen höchstens ein Paar Schuhe. 3,1 Prozent der unter 16-Jährigen erhielten nie neue Kleidung, sondern zum Beispiel getragene von älteren Geschwistern. ….. Besonders häufig entbehrten Kinder in Deutschland wichtige Dinge, wenn die Eltern arbeitslos seien oder einen niedrigen Bildungsabschluss hätten:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article1063...
Niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ?
Personen unter 25 Jahren werden in die Bedarfsgemeinschaft mit ihren Eltern eingerechnet. Sie haben damit keinen eigenständigen Anspruch auf Arbeitslosengeld II.
Leistungsempfänger SGB II 4) * 6.966.919 Personen
Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit * 820.942 Personen
- erwerbsfähige Leistungsberechtigte * 4.447.520 Personen
- nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte * 1.698.457 Personen
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)
*4)Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.
(Im BA-Bericht Dezember 2004 wurden im Bereich des Arbeitslosengeld und der Arbeitslosenhilfe nur 4.321.000 Leistungsempfänger gezählt.
Zahl der offenen Stellen - wird seit April konstant mit 499.000 Arbeitsstellen beziffert
Im Juli mit 499.847 BA Bericht Juli 2012 Seite 51
Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im April und im Mai, Juni, Juli vermutlich rein zufällig auf 499.000 Arbeitsstellen.
Quelle der Zahlen:
BA – Monatsbericht Juli 2012
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Cont...
Nachdem die Frühjahres- und Sommerbelebung 2012 am Arbeitsmarkt sehr marginal ausgefallen ist. Müssen nach offiziellen Angaben im Juli 2012 trotz politisch und medial suggerierter Vollbeschäftigung 5.268.462 Personen ALG I oder ALG II beziehen Rund 4,5 Millionen erwerbsfähige Personen müssen Hartz IV Leistungen beziehen.
Ist oder war Deutschland tatsächlich auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung (Rekordbeschäftigung) ist das ein Jobwunder? Herrscht tatsächlich ein Mangel an Fachkräften oder wird dieser nur suggeriert? Die demografische Entwicklung die unfreiwillige Frühverrentung und der völlig ausufernde Niedrigstlohnbereich senken die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen ab. Hingegen auch die Vollzeitbeschäftigung immer weiter absinkt die Teilzeitbeschäftigung und Leiharbeit boomt. Der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit stehen 6.966.919 Leistungsempfänger im Leistungsbezug im Rechtkreis SGB II/SGB III als (ALG I, ALG II, Sozialgeld) gegenüber das sind rund 61,23 % mehr Leistungsempfänger als im Dezember 2004. (Ohne Sozialhilfe diese im Jahr 2004 als auch im Jahr 2011 rund 1 Million Personen erhalten haben)
Faktencheck „Jobboom“
"Es wird einfach wegdefiniert, dieser hohe Berg von Arbeitslosen" Professor für Statistik über den Zahlenschwindel der Bundesagentur für Arbeit.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1...
(Die gewonnen Erkenntnisse des Interviews vom Mai 2011 sind auch im Juli 2012 zutreffend.)
Unter 3 Millionen Arbeitslose
http://www.youtube.com/watch?v=v3Mi5FlrpoU
Der „Beschäftigungsboom“ Atypisch Beschäftigte (in Mio.) nach Erwerbsformen in den Jahren 1999, 2008 bis 2010 Balkendiagramm
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1616...
45 Jahre Arbeit = 140 Euro Rente
http://www.fr-online.de/wirtschaft/altersarmut-bei...
Neue Zahlen zum deutschen Niedriglohnsektor kurbeln die Debatte um den Mindestlohn an. Knapp acht Millionen Beschäftigte müssen mit weniger als 9,15 Euro brutto pro Stunde auskommen,…
http://www.derwesten.de/nachrichten/niedriglohn-st...
Sybillas Kommentar:
In den gleich gestimmten Systemmedien Spiegel TV (RTL)-Mitarbeiter kündigt und packt aus http://www.youtube.com/watch?v=ojlnDsZ-gxM&feature...
wird im Gleichklang vom Schlaraffen- und Jobboomland Deutschland berichtet. Über acht Millionen von prekären Beschäftigungen werden zum Jobboom oder gar zum Jobwunder mystifiziert. Die Nomenklatur aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und die gleich gestimmten Medien feiern euphorisch die „Rekordbeschäftigung“ aufgebläht durch mehr als acht Millionen Mini und Midi und Teilzeitjobs obwohl ihnen bewusst sein sollte, dass viele von ihrer Arbeit nicht leben können. 3 Euro 18 in der Stunde verdient eine Friseurin in Thüringen, oder 4 Euro 58 in der Stunde für eine Floristin in Brandenburg. Mehr als 20 Prozent aller Erwerbstätigen sind im Niedriglohnbereich beschäftigt, Tendenz schnell ansteigend. Einen unbefristeten, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz haben nur noch 60 % aller Erwerbstätigen. Der „Jobboom findet vor allem in Minijobs und der Leih und Zeitarbeit statt. Die BA Statistik versteckt viele Menschen in Ein-Euro-Jobs, Bürgerarbeit oder anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder Beschäftigungsgesellschaften. Ebenso werden diverse Gruppe von Arbeitslosen (über 58 jährigen und die unter 25 Jährigen) aus der Statistik aus.. Andere haben sich nach dem auslaufen des Arbeitslosengeldes I von den Jobcentern zurückgezogen, sie sind zwar auf der Suche nach Arbeit, aber sie sind nicht im Sinne des SGB II bedürftig. Dazu gehören Frauen/Männer die über „Vermögen“ verfügen oder deren Partner ein „Einkommen“ erzielen das über der Grundsicherung liegt. Viele Arbeitslose werden mit prekären Jobangeboten im Niedrigstlohnsektor überhäuft. Nach dem Motto: Kann die Arbeit von anderen noch billiger erledigt werden? Auch die Zahl der Wohnungslosen nimmt aufgrund von Armut zu.
Wer das komplette Zahlenwerk der BA detailliert betrachtet, wird dann doch sehr ernüchtert.
Entgegen der politischen und medialen Lobgesänge ist die Lage am Arbeitsmarkt im besonderem im Niedrigstlohnbereich bei weiten schlechter als von Politik und Massenmedien den Massen und den Bürgern suggeriert wird,
So weit die schön gemalte Welt der Mythen und Märchen jene in den Systemmedien verkündet werden. Eines ist für mich kristallklar das Jobwunder steht nur auf dem BA -Papier! Es ist der kreativen BA-Statistik entsprungen.
Die Aussichten:
ZEW-Index: Dritter Rückgang in Folge
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Hoffnung-auf-bessere...
ifo-Index -Stimmung in der deutschen Wirtschaft stark eingetrübt
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/w...
Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2012 nominal 5,4 % und real 2,9 % mehr um als im Juni 2011. Allerdings hatte der Juni 2012 mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der Juni 2011:
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pr...
Die Schulden in D steigen um 42 Mrd. Euro in 2012 auf über 2 Billionen Euro an
Nur der imaginäre Konsumklimaindex der GfK bleibt positiv
Der Konsumklimaindex stieg für August um 0,1 Punkte auf 5,9.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/gfk-konsumklim...
PS: Frau von der Leyen hat in einem Interview das MoMa bekräftigt dass sie bei den Frühindikatoren Zeitarbeit und Kurzarbeit keinen Hinweis auf eine wachsende Arbeitslosigkeit erkennen kann. Zudem betonte Frau von der Leyen das in D die niedrigste statistisch erfasste Arbeitslosigkeit seit Jahren gibt.
Im Wortlaut:
… Die Dynamik des Sinkens der Arbeitslosigkeit hat etwas abgenommen, aber wir sind auf einem langjährigen Tiefstand der Arbeitslosigkeit." Es gebe immer noch viele offenen Stellen. "Die Unternehmen suchen eher Fachkräfte, als dass sie zu viele Arbeitskräfte haben. Und auch die Frühindikatoren, also Zeit- und Kurzarbeit, die auf eine Krise hinweisen, sind vollständig unaufgeregt….
http://www.ardmediathek.de/das-erste/morgenmagazin...
Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland steigt auf Rekordhöhe.
Immer mehr Obdachlose im Land
Immer mehr junge Menschen sind ohne Wohnung
Immer mehr Obdachlose im Norden
http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/obda...
Erstellt von Sybilla am 31.07.12 --- 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden