Budoveranstaltungen in Corona Zeiten
19. VAK Budo-Sai, 1. Online-Seminar - 30. Januar 2021
Seit Anfang des Jahres 2020 beherrscht die Welt das Thema "Corona". Viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sind von den Einschränkungen - jeder auch persönlich - betroffen. Insbesondere die Vereinskultur, deren Basis der gesellschaftliche Austausch und gemeinsame Aktionen sind, ist nahezu zum Erliegen gekommen. Auf und Ab im Jahr 2020 (von anfänglichen Verboten, zu Erleichterungen, hin zu "Gestattungen" ) folgte ab dem 1. November bis zum heutigen Tage ein gänzliches Verbot des Vereinslebens - und im Fall der Budokünste - ein Aussetzen des täglichen Trainings in der Gemeinschaft.
So wurde Mitte 2020 die Planung vorangetrieben in der Ballspielhalle der Gemeinde Meitingen den Bundeslehrgang des Verband asiatischer Kampfkünste e.V. (VAK) zu veranstalten - zur Feier des 25jährigen Bestehens der in der Marktgemeinde Meitingen ansässigen Gruppe des Bushido Kai, gegründet und geleitet von Wolfgang Wimmer. Mit tatkräftiger Unterstützung seitens der Gemeinde Meitingen wurden, den jeweils ändernden gesetzlichen Vorgaben entsprechend, Hygienekonzepte erarbeitet. Letztendlich traf Wolfgang Wimmer - noch vor dem erneuten Lockdown Anfang November - Mitte Oktober die Entscheidung, dieses Event abzusagen.
Eine spontane Idee des 2. Vorsitzenden des "Verband asiatischer Kampfkünste e.V.", Thomas Moser, reifte in der Weihnachtszeit 2020 und, zum Jahreswechsel 2020/2021, tauschten sich beide Verbandsvorsitzende aus, um diese Idee in die Tat umzusetzen. Nachdem ein grobes Konzept erarbeitet worden war, besprach sich die Vorstandschaft in Videokonferenzen und erarbeitete die Details. Voller Erwartung und Spannung wurde dem Tag des Seminares entgegen gefiebert. Um es in den Worten eines langjährigen und erfahrenen Budoka auszudrücken...."ich habe schon einige unserer VAK Seminar, auch Bundeslehrgänge, organisiert, aber so aufgeregt und nervös wie jetzt, war ich noch nicht".
Die Verantwortlichen hatten keine Ahnung, ob sie damit das Interesse der Mitglieder in diesen schwierigen Zeiten wecken. Seit Anfang 2020 beschäftigt uns hier in Deutschland das Thema Corona und ebenso lange haben die Dojo/Dojang auch mit den Einschränkungen, die damit einhergehen, zu tun. Insoweit wussten die Verantwortlichen nicht, ob und in welcher Weise sie damit ihre Mitglieder "erreichen". Umso mehr waren sie von dem Interesse überrascht, fanden sich "in der virtuellen Welt" doch knapp 70 Teilnehmer aus Belgien, Frankreich, Schweiz, Deutschland und Italien ein.
Die beiden Verbandsvorsitzenden begrüßten zur ersten Einheit mit Tasshi Beate Brauer (Yoga) die Teilnehmer und erläuterten "ihre" Gedanken..... "unser Wunsch war es, unsere Verbandsmitglieder zuhause abzuholen", so Thomas Moser und Wolfgang Wimmer in der Eröffnung. Nach Beate folgten weitere Einheiten mit
- Kyoshi Thomas Moser - Karate-Do
- Kyoshi Michael Brauer - Hanbojitsu
- Sensei Hugo Hein (in Vertretung für Renshi Serge Calvo) - Qi Gong
- Kyoshi Wolfgang Wimmer - Iaido
- Hanshi Rudolf Gabert - Karate-Do
Jeder der Referenten hatte sich "etwas" überlegt, um hier online den Teilnehmern ein Programm zu liefern, welches auch virtuell übermittelt werden kann - das Feedback am Ende des über 5stündigen Seminares seitens der Teilnehmer überraschte alle! "Wann ist das nächste, wird das wiederholt, gut gemacht, weiter so, war super....." sind nur einige der Rückmeldungen.
Es kann derzeit nicht abgeschätzt werden, ob, wann und wie es mit unseren jeweiligen Budokünsten in Coronazeiten weitergeht, deshalb haben sich die Verbandsverantwortlichen zusammen mit den VAK Kodansha überlegt, regelmäßige Online-Trainings durchzuführen, ebenso wie die nun anstehende "außerordentliche Mitgliederversammlung" und "Menkyo-Seminar".
Aber mit der Unterstützung seitens der Vorstandschaft, der Kodansha und den VAK Mitglieder, wird der Verband Wege finden, auch in Zukunft die von ihnen liebgewonnene Budokunst weiter betreiben zu können. Wobei alle eifrig und voller Erwartung den Zeitpunkt erhoffen, an dem man - wie früher - gemeinsam "real" in der Halle oder dem Dojo steht und ebenso gemeinsam sich im Austausch dem Studium der Budokünste widmet.