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1. historisches Gauböllerschießen als Brauchtum beim Sportschützengau Augsburg

130 Böllerschützen von 16 Vereinen und 3 Kanonen nahmen am Gauböllerschießen des Sportschützengaues Augsburg, auf dem Gelände des TSG Augsburg, in dessen Rahmen „Tag der offenen Tür“, am letzten Septembersonntag teil. Gauböllerreferent und stellv. Bezirksreferent Schwaben Manfred Hirle (Böllermanne), der die Organisation und Schießleitung übernommen hatte, freute sich über das große Interesse. Zur Begrüßung der Besucher gab es die passende Musik. Die weitest angereisten Schützen kamen aus Fischen im Allgäu.

Ohrenbetäubenden Krach gab es besonders beim Reihenschießen, wobei die Kanonen dann noch eins drauf setzten. Das Gefühl ins letzte Jahrhundert versetzt zu sein blieb nicht aus. 110 Böllervereine gibt es in ganz Schwaben. Nachweise über das Böllerschießen gibt es schon ab dem 14. Jahrhundert. Bei besonderen Ereignissen, kirchlichen Veranstaltungen, Hochzeiten, Beerdigungen, etc. traten sie mit speziellen Böllergeräten (Böllerkanonen, Hand- und Schaftböller, Standböller, Böllerflinten) und Schwarzpulver in historischer Tracht auf. Braut und Bräutigam wurden z.B. zur Kirche abgeholt und je nach dem Ruf der Brautleute gab es mehr oder weniger Böllerschüsse. Das Sprichwort „Keinen Schuss Pulver wert!“ stammt aus dieser Zeit.

Jeder Verein hat seine eigene Tracht, die Verbindung zum Trachtenbrauchtum ist ein großes Anliegen der Böllervereine. Heimatverbundenheit, Geselligkeit und Zusammenhalt werden gepflegt. Dies interessiert nicht nur ältere Semester und nicht nur Männer.

Das Durchschnittsalter beträgt 40 Jahre (21 – 80 J.). Die Besinnung auf alte Traditionen haben auch verstärkt die Jungen entdeckt und auch bei den Frauen steigt der Zuwachs. 1. Gauschützenmeister Gerhard Morasch und 2. Gauschützenmeister Winfried Neff freuten sich über den gelungenen Sonntag.

  • von links: 1. Gauschützenmeister Gerhard Morasch, Gauböllerreferent Manfred Hirle und 2. Gauschützenmeister Winfried Neff
  • hochgeladen von Hildegard Steiner
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