Was würdest Du tun?
Liebe Leserin, lieber Leser,
„was würdest Du tun,
wenn Du nur noch einen Tag zu leben hättest?“
Auf einen Schlag habe ich
die ganze Aufmerksamkeit
meiner Religionsklasse.
Nach kurzer Stille melden sich einige.
- „Ich würde jede Sekunde ausnutzen. Ich würde alles machen, wozu ich Lust hätte.“
- „Ich würde ihn sinnvoll nützen, möglichst viel Gutes tun.“
- „Mein Leben fängt doch eben erst an. Ein schrecklicher Gedanke, aber so schnell kann es zu ende sein.“
Einer fragt weiter:
„Was ist mir wichtig?
Was erwarte ich von der Zukunft?“
Ich antworte:
„Es ist wie im Fernsehen.
Die Wahlergebnisse werden hochgerechnet.
Wenn ich von der Zukunft spreche,
mache ich das auch so:
- Geht es mir gut, dann wird es mir nur noch besser gehen.
- Geht es mir schlecht, scheint mir die Welt zerrissen,
freudlos und friedlos, dann geht es nur noch bergab.“
Empörte Antwort:
„Herr Pfarrer, so geht das!
Es gibt doch so etwas wie Schicksal,
denn die Hochrechnung geht nicht immer auf.“
Ich dagegen:
„Was tun,
wenn die Rechnung fürs Leben nicht aufgeht?“
Eine Schülerin meldet sich:
„Herr Pfarrer,
bei der Taufe meiner Schwester
haben Sie gesagt, was Gott uns verspricht:
Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Mir ist wichtig, dass Gott bei mir ist.
Auch in Zukunft.
Auch wenn meine Hochrechnungen mal nicht aufgehen.“
Ein gutes Schlusswort finde ich.
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich wünsche einen gesegneten Sonntag und eine behütete Zeit.
Vielleicht sehen wir uns in der Kirche: Machen Sie es gut!
Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen
Am 3. Tag nach meiner Geburt gab es das erste Mal die Situation: Dieses mal hat eine Habamme für mich nachgedacht. Und das sehr gut, sie hat mich getauft. Ich weiß nicht ob es das noch gibt, es war eine sogenannte Nottaufe.
Im Laufe meines Lebens gab es einige Male diese Situation: Was was willst du mit einer, nur noch, kurzen Zeit anfangen?
Immer wieder habe ich mich getraut die ganze, von Gott gegebene, Palette der Noch - Möglichkeiten, zu betrachten und auszuwählen. Mit dieser Wahl habe ich bis zu Anschlag gelebten und sie hat mich belebt.
Jetzt merke ich das sich in mir ein einfaches - JA - bewegt. Auch auf der anderen Seite wird `- ER- mich auf einer grünen Aue weiden`.
Es gibt kein verhandeln um - jegliche- medizinische Hilfe. Deshalb gibt es für mich auch ein präzieses Patiententestament.